Erlangen: Sportverband fordert Alternative für BBGZ

28.6.2016, 06:00 Uhr
Erlangen: Sportverband fordert Alternative für BBGZ

© Harald Sippel

„Das BBGZ ist einfach vom Tisch gewischt worden, ohne dass das mit dem Sportverband diskutiert worden ist“, sagt der Vorsitzende des Erlanger Sportverbands, Matthias Thurek, sichtlich verschnupft. „Wir fühlen uns nicht ernst genommen.“ Dieses Gefühl habe man bereits bei der umstrittenen Entscheidung zur MTG-Halle gehabt. Auch hier war der Sportverband nicht involviert. Dialog? Fehlanzeige.

Dabei ist das BBGZ nach Meinung des Sportverbands das „wichtigste Infrastrukturprojekt“ für den Erlanger Sport momentan. Auch deshalb erwarte man jetzt „zeitnah die Erarbeitung einer Alternativlösung“, heißt es in einem Brief der Spitzen des Sportverbands an die für den Sport zuständige Bürgermeisterin Susanne Lender-Cassens. „Dabei sollte man sich auf die bereits festgestellten Bedarfe der einzelnen Gruppen (Schulen, Vereine, Alpenverein etc.) beziehen. Eine Einigung auf einen umsetzbaren gemeinsamen Nenner aller Fraktionen in Bezug auf die Ausgestaltung des Hallenneubaus im Vorfeld wäre dabei sehr hilfreich.“ Der Sportverband bietet außerdem an, „sich intensiv für den erneuten Planungsprozess“ einbringen zu wollen.

Zu den besonderen Leidtragenden der Entscheidung gegen das BBGZ haben Thurek und Scholten die Schulen ausgemacht. Sie habe man im Regen stehen lassen. Die Lage im Schulsport sei mittlerweile angesichts fehlender Hallenkapazitäten prekär.

Doch nicht nur dem Schulsport fehlen Hallenkapazitäten, auch der Vereinssport leide unter der Entscheidung der Ampel-Koalition, so Sportverbands-Chef Matthias Thurek. Er bezieht sich dabei auf ein Schreiben, das die Pro HC Erlangen GmbH & Co. KG, wirtschaftlicher Träger des Handball-Bundesligaspielbetriebes des HCE, an den Sportverband geschickt hat. Darin bringt der HC Erlangen nicht nur seine „Verwunderung“ über die Absage an das geplante Bürger-, Begegnungs- und Gesundheitszentrum zum Ausdruck.

Wörtlich heißt es: „Der HC Erlangen geht nach wie vor davon aus, dass die ihm fest zugesagte Spielstätte kommt, in der eine ordnungsgemäße Austragung der Heimspiele nach den geforderten Richtlinien der Handball-Bundesliga möglich ist.“

Auch der Alpenverein, so Thurek, sei ebenso wenig in die Entscheidung der Ampel eingebunden gewesen wie der Sportverband selbst. Und das, obwohl der Alpenverein bereits baureife Pläne für eine Kletterhalle in der Schublade hat.

Ohne Bürger-, Begegnungs- und Gesundheitszentrum seien diese wohl so nicht mehr realisierbar. Sportverbands-Vize Peter Scholten: „Die können ihr Projekt in die Tonne treten.“

Keine Kommentare