Erlangen: Starke Mädchen schaffen das

15.8.2014, 11:48 Uhr
Erlangen: Starke Mädchen schaffen das

© Harald Sippel

Erlangen: Starke Mädchen schaffen das

© Harald Sippel

Mitbringsel, Lederhosen, Eisenwaren. All das hat es in der Schiffstraße, Hausnummer 7, schon mal gegeben. Jetzt gibt es hier Kunst. Und das gesamte Erdgeschoss zeigt sich von seiner freundlichsten Seite. „Hinz und Kunst“ haben Katha Maruhn und Ute Schiegl ihr Projekt genannt, das viel mehr als eine Galerie sein soll. „Wir bieten allen Kunstschaffenden – bildenden Künstlern, aber auch Musikern und Literaten – den Raum, um sich der Öffentlichkeit zu zeigen“, sagt Ute Schiegl. Neben Ausstellungen sollen hier Literaturabende und kleine Konzerte stattfinden. Oder auch Workshops – der erste steht in der zweiten Septemberwoche an. Dafür, so das Konzept, zahlen die Künstler eine kleine Miete.

„Es gibt viele Künstler hier, die nach Ausstellungsflächen suchen“, sind die beiden neugebackenen Kulturtreff-Betreiberinnen überzeugt. Seit der Eröffnung am 1. August haben sie bereits reichlich Feedback bekommen. „Die Leute finden die Räume und die Idee dazu schön“, freuen sie sich. „Die Künstler sind angetan davon, andere Künstler zu treffen.“

Management-Erfahrung im Kunstbereich bringen Katha Maruhn und Ute Schiegl nicht mit, dafür aber jede Menge Elan und Überzeugungspotenzial. „Wir wünschen uns, dass die Altstadt einen weiteren Anziehungspunkt bekommt“, sagt Ute Schiegl, die früher in der Schiffstraße gewohnt hat und von deren Charme schwärmt.

Zum Leitsatz von „Hinz und Kunst“ haben die beiden Frauen einen Ausspruch von Pippi Langstrumpf auserkoren, der in der Ausstellung an die Wand projiziert ist. „Das habe ich vorher noch nie versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe“, steht da. Zu ihrem letzten Geburtstag habe sie das geschenkt bekommen, erzählt Ute Schiegl. Das Credo des stärksten Mädchens der Welt – es könnte ihr eigenes sein.

Geplant sind Themenausstellungen im sechswöchigen Wechsel. Die erste heißt „Zum goldenen Schiff“ und spielt – natürlich – auf die Schiffstraße an. Deren Name gehe zunächst auf das gleichnamige Gasthaus zurück, das es hier bis 1920 gab, und dessen Name sich wiederum, so Ute Schiegls Vermutung, vom „Kirchenschiff“ ableiten lasse.

Sehr unterschiedlich haben die Künstler das Thema umgesetzt – mit Gemälden in verschiedenen Techniken ebenso wie mit Skulpturen und Installationen, beispielsweise einem „Spannungsbogen Ehe“, bei dem ein Violinbogen und ein Beil miteinander „vermählt“ sind. Das nächste Thema heißt „Moving – Bewegung“, die Vernissage wird am 19. September sein.

Katha Maruhn und Ute Schiegl rühren unterdessen die Werbetrommel für ihr Projekt: „Wir wünschen uns Leute, die uns finanziell unterstützen. Und Unterstützung erhoffen wir uns auch von der Stadt.“

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