Erlangen: Statt BBGZ eine Dreifachturnhalle?

29.6.2016, 15:00 Uhr
Erlangen: Statt BBGZ eine Dreifachturnhalle?

© Harald Sippel

„Das ist wohl falsch rüber gekommen“, sagt Kai Lenfert, der Vorsitzende des Deutschen Alpenverein Sektion Erlangen. Lenfert meint die Aussage des stellvertretenden Vorsitzenden des Sportverbandes: Peter Scholten hatte behauptet, der Alpenverein könne die geplante Kletterhalle „in die Tonne treten“, weil die Ampelkoalition das Bürger-, Begegnungs-, und Gesundheitszentrum nicht bauen werde.

Kai Lenfert, übrigens wie Scholten stellvertretender Vorsitzender des Stadtverbandes ist, sieht das anders. Er geht fest davon aus, dass sich in Zukunft viele Sportler an einer neuen Kletterhalle in Erlangen erfreuen können. Er sagt, er sei seit eineinhalb Wochen im Kontakt mit der Stadt, und es habe ein klares Signal gegeben: Es sei der politische Wille der Stadt, an der Hartmannstraße die geplante Kletterhalle zu realisieren. Der DAV habe die Pläne parat liegen. „Wir werden das Projekt weiterverfolgen.“

Ähnlich überrascht ist auch Lars Kittel, der FDP-Fraktionsvorsitzende, über die Aussagen des Sportverbandes. „Wieso der DAV seine Pläne in die Tonne treten muss und wir dem Vorhaben Kletterhalle den Todesstoß versetzten, erschließt sich mir bzw. uns nicht.“ In einem längeren Gespräch habe er dem Sportverbandsvorsitzenden Matthias Thurek vermittelt, dass die Entscheidung, das Bürger-, Begegnungs- und Gesundheitszentrum nicht zu bauen, weder den Schul- noch den Vereinssport treffen soll. Und dieses Gespräch habe stattgefunden, bevor Thurek in einem EN-Artikel („Wir fühlen uns nicht ernst genommen“ vom Dienstag, 28. Juni) die Ampelkoalition kritisiert hatte. Allerdings sagt Kittel auch, dass Thurek die Initiative zu dem Gespräch ergriffen hatte, und auch dass das Gespräch erst stattgefunden habe, nachdem die FDP in einer Pressemitteilung vom 17. Juni das Aus für das BBGZ angekündigt hatte.

Die rot-grün-gelbe Ampelkoalition will nach dem Ende des Bürger-, Begegnungs- und Gesundheitszentrums eine Dreifachturnhalle an der Hartmannstraße bauen. Diese Vorhaben hat die Ampelkoalition jetzt mit einem Antrag bekräftigt. Darin bittet das SPD-, GL- und FDP-Bündnis die Verwaltung, „so zeitnah wie möglich eine erste Planung und Kostenschätzung für eine Dreifachschulsporthalle vorzulegen. Die Verwaltung möge zudem prüfen, ob — und wenn ja, welche — alternativen Standorte im Stadtosten realisiert werden können“.

Dabei betonen die Vertreter der Ampelkoalition zwei Aspekte: Die Planungen dürfen „die Planungen des DAV nicht beeinträchtigen“.

Und sie haben einen Begegnungszentrum-Teil noch im Blick: Die Planungen sollen zunächst ohne diesen Teil kommen, aber als möglicher Bauabschnitt mitgedacht werden.

Dahingegen wiederholt Kittel noch einmal die Position zu einer möglichen Handballhalle, in der der HC Erlangen Bundesligaspiele austragen werde. Die Konsequenz sei klar ausgesprochen: Es wird keine Spielstätte geben, lediglich eine Trainingsstätte. Die optimalen Bedingungen, die die Arena in Nürnberg biete, könnte Erlangen selbst bei einem Neubau nicht annähernd bieten.

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