Erlangen: Was Grüne für den Etat 2017 wollen

ERLANGEN - Für das Haushaltsjahr 2017 hat sich die Grüne Liste (GL) Kontinuität verordnet. „Wir knüpfen an das an, was letztes Jahr begonnen wurde“, sagt die Fraktionschefin der GL im Erlanger Stadtrat, Julia Bailey. Dafür haben die Grünen einen Antragspaket geschnürt, in dem nicht nur Klimaschutzmaßnahmen, sondern auch soziokulturelle Projekte im Mittelpunkt stehen.

Keine Experimente: Die Grüne Liste bleibt sich im Haushaltsjahr 2017 treu. Im Mittelpunkt stehen deshalb vor allem „grüne“ Themen. Die Fahrradparkanlage am Bahnhof befindet sich dabei ganz oben auf der Prioritätenliste. Dafür sollen in diesem Jahr, so die Grüne Liste, 150 000 Euro für Planung zur Verfügung gestellt werden.

Dass es sich dabei im wesentlichen um eine Unterstellmöglichkeit für Drahtesel handelt, reicht den Grünen eigentlich nicht aus. Besser wäre ein richtiges Fahrradparkhaus, wie es zum Beispiel in der Radlerhochburg Münster bereits seit zehn Jahren angeboten wird. Die am Bahnhof geplante Parkanlage sei aber das, „was unter den gegebenen Möglichkeiten machbar ist“, sagt Julia Bailey pragmatisch. Es sei ein „guter Schritt“ in die richtige Richtung. „Wir verbauen uns damit nichts.“

Apropos Fahrrad: Der kostenlose Verleih von Transporträdern hat sich gut bewährt, ist Julia Bailey überzeugt. Insgesamt fünf Lastenräder mit Elektroantrieb hat die Stadt im vergangenen Jahr erworben und an verschiedenen Standorten im Stadtgebiet verteilt. Diese Räder können für maximal drei aufeinander folgende Tage ausgeliehen werden; nach Absprache auch länger.

Das Angebot, sagt GL-Fraktionschefin Julia Bailey, „wird so langsam angenommen“. Für 2017 bedeute dies, weiter am Ball zu bleiben, damit das Angebot „nicht einschläft“. Ein oder zwei weitere Lastenräder wären wünschenswert.

Defizite sieht die Grüne Liste hingegen beim städtischen Baumbestand. Deshalb sollen weitere Bäume gepflanzt, bestehende „entsiegelt“ werden. Vielerorts sei der Baumbestand veraltet, so Julia Bailey weiter, weshalb „der eine oder andere Baum fallen muss“. Umso wichtiger sei es deshalb, „zu schauen, wo im Stadtraum neue Bäume gepflanzt werden können“. Bisher gab es dafür zu wenig Personal, ist jedenfalls die GL überzeugt. Deshalb sollten zwei neue Stellen geschaffen werden — für einen Gartenbauingenieur und einen Facharbeiter für Baumpflege.

Zur Kampagne für mehr Grün in der Stadt gehört darüber hinaus die Gebäude- und Dachbegrünung öffentlicher und privater Gebäude. Für die Jahre 2017 und 2018 wünscht sich deshalb die Grüne Liste eine Kampagne, die dieses Thema stärker in die Öffentlichkeit bringt. Zielgruppen sollen dabei insbesondere Haus- und Grundbesitzer, Gewerbetreibende und Gebäudeverwaltungen sein.

Für den Erlangen-Pass strebt die Grüne Liste eine Vereinheitlichung der Ermäßigungen an. Der Erlangen-Pass werde zwar insgesamt „schon recht gut“ angenommen. Unklar seien aber bisweilen Umfang und Höhe der angebotenen Leistungen.

Die GL will deshalb die Leistungen nicht nur stark ausbauen. Alle Inhaber sollten auch grundsätzlich bei allen geförderten Leistungen eine Ermäßigung von 50 Prozent erhalten.