Erlangen: Wie Weihnachtsdüfte glücklich machen

28.11.2014, 12:00 Uhr
Die Ausstellung "Nelken, Zimt und Kardamom" im Botanischen Garten in Erlangen verrät so manches über geheimnisvolle Düfte aus aller Welt.

© privat Die Ausstellung "Nelken, Zimt und Kardamom" im Botanischen Garten in Erlangen verrät so manches über geheimnisvolle Düfte aus aller Welt.

Die verführerischen Düfte in der Nase und die exotischen Gewächse vor Augen lässt die Menschen ins Schwärmen geraten. Der Geruch nach Weihnachten macht die Menschen deshalb glücklich, weil er mit schönen Erinnerungen an die Kindheit verbunden ist. Und das Riechen ist Teil des limbischen Systems unseres Gehirns. Das ist die Stelle, wo die Emotionen zu Hause sind. Wer Nelken, Zimt und Kardamom riecht, wird automatisch glücklich. Dieses Glück mit anderen Menschen teilen will Ruth Stadler, Wissenschaftlerin vom Lehrstuhl für molekulare Pflanzenphysiologie, zu dem der Botanische Garten der Universität gehört. Sie hat die Wirkung der Düfte auch wissenschaftlich erforscht und erprobt.

Dank dieser kann man die Pflanzen näher kennenlernen, die die Gewürze für den besonderen Geschmack von Lebkuchen und anderen süßen Verführungen liefern. Hier erfährt man, dass Nelken aus Ostafrika, Zimt aus Sri Lanka und Kardamom aus Indien kommen – die Gewürze aus aller Welt sind echte Globetrotter.

Pflanzliche Arzneimittel

Die Ausstellung nutzt auch den guten Draht, den Gudrun Abel seit Jahrzehnten zum Botanischen Garten hat. Die ehemalige Forschungsleiterin bei Bionorica, dem Neumarkter Hersteller pflanzlicher Arzneimittel, begleitet die Ausstellung nicht nur beratend, sie hat auch einen großen Teil der Exponate mitgebracht. „Die Menschen sind einfach fasziniert, dass die Natur so eine große Vielfalt an Gerüchen, Geschmäckern und Medizin bereithält“, sagt sie, und verweist darauf, dass die Ausstellung eben über die reine Weihnachtsbäckerei hinaus reicht und viel Wissen über die Pflanzen-Heilkräfte bietet.

In der Ausstellung sind Duftproben der verschiedenen Gewürze eine Herausforderung für die Nase, und ihre appetitanregende Wirkung wird von unterschiedlichen Lebkuchenrezepten noch unterstrichen.

Interessant ist ebenfalls, dass viele weihnachtliche Gewürze, wie beispielsweise Ingwer und Anis, gut gegen Verdauungsbeschwerden helfen und mit dafür verantwortlich sind, dass die süßen Leckerbissen so bekömmlich sind.

Im Rahmen der Ausstellung hält der Botanische Garten am Sonntag, 30. November, (1. Advent) eine besondere Aktion bereit: Da können Besucher ein Lebkuchenherz gestalten.

Herz mit Schriftzug

Ob mit Zuckerguss bemalt und dekoriert oder mit einem liebevollen, persönlichen Schriftzug versehen, so werden viele dieser Herzen sicherlich als ganz besondere Geschenke einen Platz unter dem Weihnachtsbaum finden. Kleine und große Weihnachtsbäcker können von 12 bis 15.30 Uhr die Herzen im Verwaltungsgebäude des Botanischen Gartens selber beschriften und während die Herzen dort trocknen eine Expedition durch die Ausstellung oder die exotische Tropenvegetation der Gewächshäuser unternehmen. Pro Lebkuchenherz wird ein Unkostenbeitrag erhoben.

Zugang zum Botanischen Garten auch über den Betriebshof an der Loschgestraße 1, vom Theaterplatz her.

Ausstellung bis 25. Januar im Gewächshaus des Botanischen Gartens. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 9.30 - 15.30 Uhr.

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