Erlangen will "Bierstadt"-Image verstärken

8.4.2014, 07:00 Uhr
Erlangen will

© Bernd Böhner

Dies belegen die vorliegenden Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. Genau heißt das: Im Zeitraum Januar bis Dezember 2013 wurden 500385 Übernachtungen und 254191 Ankünfte gezählt. Obwohl die Übernachtungszahlen (minus 3,0 Prozent) und die Anzahl der Ankünfte (minus 0,3 Prozent) ein leichtes Minus aufweisen, ist sich Christian Frank, Geschäftsführer des Erlanger Tourismus und Marketing Vereins (ETM), sicher, dass Erlangen auf einem guten Weg ist.

„Insbesondere die touristischen Ankünfte spielen eine immer größer werdende Rolle“, betont Frank. So müsse man die leicht sinkenden Übernachtungszahlen immer im Verhältnis zu den Ankünften sehen. Und diese zeigen seit 2009 einen Aufwärtstrend (+ 17,9 Prozent). Während die Verweildauer beziehungsweise die Anzahl an Übernachtungen nur sekundär beeinflussbar seien, könne man durch verschiedene Maßnahmen zur Steigerung der Ankunftszahlen beitragen.

Niederländer auf Platz eins

Die Verteilung der ausländischen Gäste in der Hugenottenstadt sah 2014 folgendermaßen aus: Mit 22577 Übernachtungen liegen die Niederlande auf Platz eins, gefolgt von den USA und Österreich. Auch bei den Ankünften haben die Niederländer mit 18570 Ankünften die Nase vorn, hier gefolgt vom Nachbarland Österreich und Dänemark. Bei den Ankünften aus Dänemark konnte eine Steigerung von 54,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden.

Im Vergleich zu den anderen vierzehn Städten der Arbeitsgemeinschaft „Die Fränkischen Städte“ schneidet Erlangen gut ab. Die Hugenottenstadt gehört zu den „TOP-5“ nach Nürnberg (2666932 Übernachtungen, 1508135 Ankünfte), Würzburg (838827 Übernachtungen, 525370 Ankünfte), Bamberg (522116 Übernachtungen, 298598 Ankünfte) und Rothenburg ob der Tauber (521677 Übernachtungen, 355744 Ankünfte). Die Arbeitsgemeinschaft hatte im Jahr 2013 insgesamt ein Minus von 0,9 Prozent bei den Übernachtungen zu verzeichnen.

Ein Plus im Januar

Bereits der Januar dieses Jahres hat sich mit einem Plus von 4,4 Prozent gut angelassen. Auch Großveranstaltungen wie die 32. Bayerischen Theatertage (16. bis 31. Mai) und der 16. Internationale Comic Salon (19. bis 22. Juni), der als Biennale alle zwei Jahre stattfindet, werden sich positiv auf die Buchungen in der Hotellerie auswirken. Dann kommen kulturell interessierte Besucher in die Stadt mit ihren 100000 Einwohnern, von denen 30000 Studenten sind.

Wie in anderen Städten verzeichnet man in Erlangen werktags einen starken Geschäftsreisetourismus, während Freizeitreisende deutlich in der Minderheit sind. Insbesondere der Wochenendtourismus soll in dieser Gästegruppe für weiteres Wachstum sorgen.

Erfolgreich läuft in diesem Segment die „Erlanger Shopping-Pauschale“. In dem Angebot enthalten sind eine Hotelübernachtung und ein Langschläferfrühstück, ergänzt wird dies mit einem Einkaufsgutschein.

Zudem soll in Zukunft das Thema „Bierstadt Erlangen“ mit verschiedensten Angeboten von „Bier-Erlebnis-Wochenenden“ über kulinarische Stadtführungen bis hin zu Bierverkostungen verstärkt beworben werden.

Auch in der Vermittlung von Tagungsorten und -dienstleistungen mit gesamtstädtischem Augenmerk sieht der ETM zukünftig weiteres Entwicklungspotenzial. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die Gesamtdarstellung aller Veranstaltungs-Orte in Erlangen und der Umgebung. Das Erlanger Tagungsbüro soll zum zentralen Ansprechpartner für MICE-Planer – die Abkürzung MICE steht für Meetings-Incentives-Conventions-Events - werden.

Die Studie „Meeting&Event Barometer 2013“ des German Convention Bureaus belegt die steigende Bedeutung der MICE-Branche in Deutschland.

Die Veranstaltungs- und Teilnehmerzahlen steigen – und das vor allem im Segment der Veranstaltungen mit 50 bis 250 Teilnehmern. „Gerade im Tagungs- und Kongressbereich können mit der in Erlangen vorhandenen Struktur der Hotellerie Zuwächse generiert werden“, ist sich Kathrin Reichel, zuständig für Projekt- und Tagungsmanagement beim ETM, sicher.

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