Erlanger Blues Brothers Revival Band nahm Abschied

15.10.2018, 15:23 Uhr
Erlanger Blues Brothers Revival Band nahm Abschied

© Klaus-Dieter Schreiter

Die letzten Töne der Big Band waren noch nicht ganz verklungen, sie waren noch mit dem Aufräumen beschäftigt, da fuhr die Leinwand herunter, und dann wurde in einem mitreißenden Film gezeigt, wie die Blues Brothers mit dem Bluesmobil, das im Übrigen während des Konzerts vor dem E-Werk geparkt hatte, von ihren Arbeitsplätzen abgeholt worden waren, um das letzte Konzert auf die Beine zu stellen.

Denn die "Blues Brothers Revival Band" wollte sich nach vielen erfolgreichen Jahren mit einem Benefiz-Konzert von der Bühne verabschieden. Dafür legten sich die Jungs mächtig ins Zeug, hatten sogar zwei reizvolle Girls mitgebracht, die um sie herum tanzten.

Was aber Bernd Hofmann und seine Männer dann auf die E-Werk-Bretter zauberten, das war irgendwie unfassbar.

Klar, es war Playback, aber das war gekonnt vorgetragen, wobei die Show drum herum das Highlight schlechthin und eigentlich unglaublich war, wenn man bedenkt, dass die Männer auch nicht mehr die Jüngsten sind. Da wurde ein Rad geschlagen, gehüpft, getanzt, Wulli wippte Bernd (Hofmann) auf den Rücken und umgekehrt, nahm ihn kopfüber auf die Schulter.

Schwarze Hüte fürs Publikum

Überhaupt: Wulli passte wunderbar in dieses Ensemble, machte den verstorbenen Frontmann Ralf Merkel alias Jake Blues zwar nicht vergessen, schloss die hinterlassene Lücke aber bravourös. Einen ganzen Stapel schwarzer Hüte - solche, wie sie selbst auf dem Kopf haben -  hatten sie auch mitgebracht, schleuderten sie in die johlende Menge. Walter Männl war noch drei Tage später völlig geplättet von der Stimmung. "So etwas haben wir noch nie erlebt", schwärmte er. "Nicht einmal in unseren besten Zeiten".

Spät am Abend dann, als er und seine Bandmitglieder sich unter die Gäste mischten, haben sie am eigenen Leib erlebt, was sie ausgelöst hatten im E-Werk. "Die Menschen waren richtig beseelt, ich hatte den Eindruck, wir haben dort Paartherapie betrieben", sagte er.

Erlanger Blues Brothers Revival Band nahm Abschied

© Klaus-Dieter Schreiter

Aber wie schon gesagt: Die neue "Little Erlanger Big Band" hatte einen großen Anteil an dem Erfolg des Benefiz-Abends. Beatles, Jonny Cash, Aretha Franklin hatten sie im Programm, und Gänsehaut kam auf, als Sonja Tonn Percy Sledges "When a man loves a woman" sang. Diese Formation würde auch ganz prima auf den Jazz-Band-Ball passen, so er denn wieder stattfindet.

Doch nicht das allerletzte Konzert?

Der Reinerlös des Benefiz-Konzertes wird der Tagespflege und der Aktion Kinderarmut der Hugenottenkirche zugute kommen. Wie viel das sein wird, ist noch nicht klar, aber man könne wohl mit einem fünfstelligen Betrag rechnen, meint Walter Männl. Und vielleicht war es dann doch nicht das allerletzte Konzert der Erlanger Blues Brothers Revival Band? Jedenfalls deutete Bernd Hoffman im Überschwang der Begeisterung das noch auf der Bühne an.

Und auch Walter Männl meinte viel später immer noch begeistert: "So etwas, nicht nur die Show, auch der Zusammenhalt so vieler Menschen und Sponsoren, dürfte eigentlich nicht sterben".

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