Erlanger Kegelfrauen: "Wir können jetzt alles besser machen"

27.3.2017, 10:30 Uhr
Erlanger Kegelfrauen:

© Foto: Harald Hofmann

Frau Steiner, Tabellenplatz zwei, noch ein Sieg zum Abschluss gegen Blau Weiß Auma – mit welchem Gefühl stehen Sie nun hier im Kegelkeller?

Melanie Steiner: Ganz ehrlich: mit Erleichterung. Die letzten Wochen waren doch schon sehr anstrengend. Auch heute haben wir mit Müh und Not den Vorteil unserer Bahnen ausgenutzt, um die Partie noch über die letzten Bahnen zu bekommen.

Aber Auma, das von Bruck heute mit 7:1 besiegt wurde, steht im Tabellenkeller.

Ja, aber wir wussten, dass sie es uns schwer machen würden. Umso glücklicher sind wir jetzt, dass es durch ist.

Durch die Niederlage von Angstedt, dem Rivalen um Rang zwei hinter den nicht aufstiegsberechtigten Bambergern, war kurz vor Schluss Ihrer Begegnung schon klar, dass Bruck selbst bei einer Niederlage um den Bundesligaaufstieg spielen wird.

Ja, aber das ist nicht durchgesickert. Unsere Betreuer haben es geflüstert bekommen, als wir noch auf den Bahnen waren. Aber ich glaube, das hätte uns nicht groß beeinflusst. Ich finde es gut, so wie es gelaufen ist, denn wir wollten die Saison auch mit einem Sieg abschließen. Das ist uns gelungen.

Blicken wir kurz auf die Saison: Schon wieder Platz zwei, schon wieder die Chance auf die Bundesliga. Also: Ein erfolgreiches Jahr?

Naja, wir sind ja nicht so gut gestartet in diese Runde. Wir haben uns aber dann kräftig gesteigert und in einen Rausch gespielt. So gesehen stehen wir verdient dort oben, finde ich, und haben jetzt die Chance auf die Bundesliga. Da ist die Freude jetzt umso größer darüber, was wir wieder erreicht haben. Am Anfang hätte niemand mit diesem Saisonausklang gerechnet.

Schon wieder die Chance auf die Bundesliga – das letzte Mal ist die Mannschaft hauchdünn gescheitert.

Ja, das war wirklich unglaublich ärgerlich. Das wollen wir jetzt besser machen.

Sind diese Aufstiegsspiele für Sie und die Mannschaft eine nette Zugabe zur Saison, oder geht die jetzt erst richtig los?

Das sind gemischte Gefühle. Einerseits sind wir froh, wie alles gelaufen ist und auch stolz. Andererseits haben wir jetzt die Chance, alles besser zu machen und das von vergangenem Jahr zu verdrängen. Ich glaube aber, wir werden heuer besser abschneiden.

Was macht Sie da so sicher?

Weil wir einfach zu nervös und aufgeregt waren damals. Wir haben unsere Leistung nicht abgerufen.

Aber macht es das nicht noch schlimmer, wenn man im Jahr darauf dieselbe Chance wieder hat?
Naja, stimmt auch wieder. Wir haben aber jetzt die Erfahrung und wissen, was uns erwartet. Ich denke, das lässt uns jetzt ruhiger mit der Situation umgehen.

Was genau macht die Frauenmannschaft in Bruck eigentlich so stark?
Ich würde sagen: der Zusammenhalt. Der ist wirklich riesig bei uns, wenngleich die Charaktere sehr unterschiedlich sind. Wir sprechen ganz offen miteinander auch Probleme an, da tauschen wir uns wirklich aus, was wer wie besser machen kann. Das ist nicht nur hilfreich, sondern schafft Vertrauen. So unterstützt jeder wirklich jeden, egal wie gut oder schlecht es läuft.

Frau Steiner, es werden vermutlich heuer nur drei Mannschaften teilnehmen, ein Landesverband wird voraussichtlich keine Mannschaft zu den Aufstiegsspielen schicken. Sie dürfen also nur nicht Letzter werden. Kann man da nicht schon eine Aufstiegsfeier planen?
Oh nein, das machen wir ganz bewusst nicht, das bringt nur Pech. Nein, wir feiern erst, wenn wir es geschafft haben.

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