"Erlanger Kultursonntag" erlaubt Blick hinter Kulissen

26.9.2016, 15:15 Uhr

© Horst Linke

„Alleine würde ich hier nicht herausfinden!“ Bei der Führung durch die Unterbühne und die Katakomben des Markgrafentheaters kann es einem Angst und Bange werden. Niedrig und düster sind die Gänge und Räume, in denen sich Scheinwerfer und Technik stapeln.

Bei der Premiere des „Kultursonntags“ konnte hinter die Kulissen des Theaterbetriebs geblickt werden — wovon die Erlanger ausgiebig Gebrauch machten. Da staunen die Neugierigen beispielsweise im Zugang zur Bühne über die ausgehängten Applaus-Ablaufpläne („Da steht ja genau drin, wann wer auf die Bühne rausgeht und wie man sich zu verbeugen hat.“) oder entdecken einen Puppenkopf, der einem beliebten Erlanger Schauspieler mehr als nur ähnlich sieht. „In welchem Stück mit Winni Wittkopp ist der denn nochmal zum Einsatz gekommen?“, dürfen die Theaterfreunde rätseln.

Aufgelöst werden aber auch aktuelle Geheimnisse. Genau: Die kaputte Dachbodentreppe bei der Premiere von „Biedermann und die Brandstifter“ war keinesfalls ein Inszenierungs-Gag, sondern eine heikle Panne.

Die Bühnenmeister berichten, wie innerhalb von ein paar Minuten die Konstruktion repariert wurde — natürlich ohne die Vorstellung zu unterbrechen. „Das Publikum hat gar nicht bemerkt, dass die Schauspieler ein paar Mal per Räuberleiter auf den Dachboden von Herrn Biedermann gehoben wurden.“

Ohnehin entpuppt sich das Theater als Zentrum des „Kultursonntags“. Im Kunstpalais, im Stadtmuseum und im E-Werk nahm der Andrang erst im Laufe des Tages etwas zu. An der Fuchsenwiese lockte aber schließlich doch noch eine Kultur-Attraktion nach der anderen.

Zum Finale war dort wieder das Theater Erlangen zur Stelle. Das Ensemble schmetterte etliche Songs aus dem Stück „Heimat Erlangen“. Auch, um Werbung in eigener Sache zu machen: Am 19. und 20. Oktober ist der „intergalaktische Liederabend“ wieder im Markgrafentheater zu sehen.

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