Erlanger Pinnadeln gehören bald der Vergangenheit an

5.3.2015, 17:44 Uhr
Erlanger  Pinnadeln gehören bald der Vergangenheit an

© Archivfoto: Sippel

Erlanger  Pinnadeln gehören bald der Vergangenheit an

© Repro: smö

Am Ende des Kultur- und Freizeitausschusses waren sich alle einig: Mit einem interaktiven und erweiterbaren Stadtrundgang ist ein ansprechendes Nachfolge-Modell von Isi Kunath anlässlich des Stadtjubiläums konzipierten 16 markanten Pinnadeln gefunden. Die Künstlerin hatte damals dafür gesorgt, dass auf „verschwundene Orte“ aufmerksam gemacht und deren Bedeutung für die Lokal-Geschichte deutlich wird. Lediglich Vertreter der CSU-Fraktion betonten nochmal, dass sie gerne die Nadeln saniert und stehen gelassen hätten, erklärten aber auch: „Mit dem neuen Stadtrundgang-Konzept können wir gut leben.“

Für die SPD erklärte Ursula Lanig: „Das war ein tolles Konzept zum Stadtjubiläum. An manchen Orten kam es aber zu einer seltsamen Anhäufung von Kunstwerken. doch die Idee wird nun weiterentwickelt.“ Jürgen Zeus (FDP) merkte an, dass der Aha-Effekt der Nadeln nicht mehr so intensiv sei wie in den Anfangsjahren.

Nun soll bald das „Erkennbarmachen und Hinweisen auf bestimmte historische Orte“ mit dem interaktiv nutzbaren Stadtrundgang „Erlangen sichtbar—unsichtbar“ erfolgen. Dafür sollen pro Rundweg bis zu 20 quadratische Edelstahlplatten (45 mal 45 Zentimeter) horizontal an ausgewählten Stellen auf dem Boden verankert werden. Darauf gibt es eine Erklärung und einen QR-Code, der mit einem Smartphone abfotografiert werden kann und den Geschichtsinteressierten direkt auf Internetseiten mit weiterführenden Informationen leitet.

Platz ist auf der Tafel für das Logo eines Sponsors. Und dieser ist bereits gefunden. Die Firma „Rehau“, die bereits die Pinnadeln ermöglichte, hat den Entscheidungsprozess, der zum Abbau der Nadeln führte, intensiv mitverfolgt und sich für das neue Konzept begeistern lassen. 15 000 Euro ermöglichen es nun, das Projekt schnell zu starten. Als erster Weg wird der Stadtrundgang „Erlangen im Kaiserreich“ von den Resten des Kriegerdenkmals am Martin-Luther-Platz über das Gefallenendenkmal im Schlossgarten bis zur Artilleriekaserne bestückt. Für die endgültige Ausarbeitung sorgt das Stadtmuseum im Kontakt mit den Stadtführern.

Gleichzeitig wird die Verwaltung mit dem Abbau der Pinnadeln beauftragt. Doch wohin damit? Einige von ihnen könnten den Weg in den Schunckschen Garten am Burgberg finden. Dort soll bekanntlich (wir berichteten mehrfach) ein „Schaulager für vergangene Kunst“ entstehen. Bei der CSU-Fraktion sind auch Anfragen von Bürgern eingetroffen, die Pinnadeln erwerben wollen. „Wir werden das prüfen und mit der Künstlerin durchsprechen“, verspricht Kulturreferent Dieter Rossmeissl.

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