Erlanger Stadtwerke bleiben im Takt

17.5.2018, 12:00 Uhr
Erlanger Stadtwerke bleiben im Takt

© Harald Sippel

Im Landkreis Erlangen-Höchstadt hat man gehandelt. In den letzten zwei Jahren wurden Änderungen an den Regionalbuslinien 202, 203 und 205 vorgenommen. Aber damit nicht genug. Ab Dezember 2018 wird auch an der Linie 201 noch etwas herumgebastelt. Das hat durchaus eine erfreuliche Seite. Denn so wird der Regionalbusverkehr auf einigen Teilstrecken durch kürzere Wege etwas beschleunigt.

Zum anderen sind dadurch jedoch Stadtgebiete wie Dechsendorf und Frauenaurach zum Teil "nicht mehr ausreichend erschlossen", wie es im Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss hieß.

Um jedoch den eigenen Qualitätsstandards zu genügen, müssen die Stadtwerke handeln und jene neu entstandenen Defizite mit eigenen Buslinien ausgleichen. Und das geht ins Geld.

Aber der Probleme nicht genug. Denn bekannt ist bereits, dass die Linien 252, 253 und 254 des Landkreises Erlangen-Höchstadt wie auch die Linien 208, 209 und 210 des Landkreises Forchheim ihre Takte auch innerhalb der Stadt "deutlich erhöhen" werden – voraussichtlich auch zum Dezember 2018. Und damit wird die jetzt schon herrschende Enge gleich noch ein bisschen enger – vor allem auf Straßen wie der Goethe- oder Hauptstraße.

Auch an Haltepunkten wie Martin-Luther-Platz oder Langemarckplatz wird deutlich mehr los sein. Hinzu kommt, dass die Stadtwerke wohl finanzielle Einbußen verschmerzen müssen. Vor allem dann, wenn sich auf den innerstädtischen Hauptachsen die Stadtwerke-Fahrgäste auf die Regionalbuslinien verlagern. In solchen Fällen spricht man auch gern von einem "Kannibalisierungseffekt".

Service verschlechtert

Auf den verschlechterten Service in den West-Stadtteilen werden die Stadtwerke reagieren und den Takt erhöhen. "Anpassungsbedarf" heißt das etwas sperrig und betrifft unter anderem die Bus-Linien 281 und 283.

Ab Dezember 2018 fällt schließlich bei der Regionalbuslinie 201 die Verbindung zwischen "Neuses/Kriegenbrunn – Frauenaurach Brückenstraße" einfach weg. Der Bus fährt dann direkt von Neuses zum Gewerbegebiet Frauenaurach. Und somit gibt es künftig "keine schnelle Verbindung" mehr von Frauenaurach in die Erlanger Stadtmitte.

Auch eine Verbindung von Frauenaurach nach Neuses ist dann nicht mehr im Angebot. Da müssen die Stadtwerke in die Bresche springen – und zwar mit dem 281er Bus. Der soll dann ab Dezember 2018 von Montag bis Freitag im 30-Minuten-Takt fahren und am Sonntag alle 60 Minuten, weil eben die Linie 201 den Frauenauracher Bereich nicht mehr erschließt.

Die Haltestelle "Naturbadstraße" in Dechsendorf wird ab Dezember 2018 von der Linie 205 nicht mehr "bedient". Bislang konnten die Stadtwerke durch Verträge mit regionalen Busunternehmern den Fahrgästen ein "optimales Angebot" machen.

Das ist nun vorbei und die Stadtwerke sind daher gezwungen, ihr Angebot in Dechsendorf zu erhöhen. Diese Veränderung nehmen die Stadtwerke zum Anlass, den Takt der Bus-Linie 283 entsprechend anzupassen, da die beiden Haltestellen Loheweg und Dechsendorfer Weiher nicht in den Erschließungsbereich der Haltestelle Weisendorfer Straße fallen. Der 283er-Takt soll von Montag bis Freitag 60 Minuten betragen und am Samstag 120 Minuten.

Gespräche laufen

Die Veränderungen bei den Landkreis-Buslinien haben nicht unbedingt Jubelstürme in der Ausschussrunde ausgelöst. Das funktioniere doch alles nur, wenn die Landkreise mit der Stadt zusammenarbeiten, hieß es in der Sitzung. Und genau das passiert.

Stadtwerkevorstand Matthias Exner wies auf seine Gespräche mit Landkreisvertretern hin. Dabei gehe es eben auch darum, Verkehrskonzepte künftig besser aufeinander abzustimmen. Möglicherweise springen ja doch noch Verbesserungen für die Situation in Dechsendorf heraus.

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