Erlanger Tafel: Sechs Tonnen Lebensmittel pro Woche

30.7.2015, 18:00 Uhr
Erlanger Tafel: Sechs Tonnen Lebensmittel pro Woche

© Foto: Harald Sippel

Auf langen Tischen stehen die Kisten mit den Lebensmitteln. Tomaten, Paprika, Kartoffeln, Erdbeeren, Trauben, Brötchen und vieles mehr — ein reichhaltiges Sortiment. Verpackt werden muss alles, in einzelne Portionen: Die Helfer der Tafel tüten das Obst, das Gemüse und die Backwaren ein.

Es sind Waren, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr verkauft werden, aber noch qualitativ einwandfrei sind. Die Tafel sammelt sie ein und gibt sie an Bedürftige weiter. Mit Lieferwagen werden die Lebensmittel von den Spendern abgeholt. Die Menge, die die Helfer verarbeiten, ist fast unvorstellbar: Sechs Tonnen Lebensmittel verteilt die Tafel. Sechs Tonnen Woche für Woche. Montags, mittwochs und samstags sind die Abholtage in der Schillerstraße 52a, dazu hat die Tafel noch in Büchenbach und in Herzogenaurach Ausgabestellen. „Tafelkunden“, sagt die Leiterin der Tafel, Gertrud König, „kommen aus Erlangen und dem gesamten Landkreis, von Wachenroth bis Eckental“.

Bis die sechs Tonnen gut verpackt für die Tafelkunden bereit stehen, müssen viele Hände kräftig anpacken. „160 Helfer engagieren sich ehrenamtlich“, sagt König. Die allermeisten der Mitarbeiter sind Senioren, die Ältesten sind zwei Frauen im Alter von 78 und 82.

Dieses besondere Engagement kommt vielen Menschen zugute. Und es werden immer mehr, die die Hilfe gut gebrauchen können. Inzwischen gehen auch viele Flüchtlinge zur Tafel. Im Jahr 2014 hatte die Tafel 277 Ausweise ausgestellt, die zum Abholen der Lebensmittel zu einem symbolischen Betrag von ein bis zwei Euro berechtigen.

Rund 2000 Menschen

Seitdem ist die Zahl stark angestiegen. Mittlerweile hat die Tafel 450 Ausweise vergeben. Es sind aber weit mehr als 450 Menschen, die über die Tafel Lebensmittel bekommen. Weil die meisten ihre gesamte Familie versorgen, unterstützt die Erlanger Tafel rund 2000 Männer, Frauen und Kinder mit Essen. Die Leiterin der Erlanger Tafel erzählt dies alles Oberbürgermeister Florian Janik, der am Mittwoch zu Besuch gekommen ist. Oberbürgermeister Janik begrüßt die Helfer, schüttelt ihnen die Hände und redet mit den Ehrenamtlichen. „Dass die Erlanger Tafel eine tolle Arbeit macht, weiß ich“, sagt er.

Der Oberbürgermeister hört Gertrud König genau zu. Die Belastung für die Ehrenamtlichen ist enorm. Die Tafel könnte weitere Helfer gut gebrauchen. Auch für die Kommunikation mit den Flüchtlingen. Manche verstünden das System „Tafel“ noch nicht, erzählt die Leiterin der Tafel. Oberbürgermeister Janik reagiert und sagt ihr zu, eine Verbindung mit den hauptamtlichen Flüchtlingsbetreuern der Stadt herzustellen. Die könnten bei Sprachschwierigkeiten übersetzen. Der Oberbürgermeister ist zuversichtlich: „Das kriegen wir hin“.

Die Tafel sucht ehrenamtliche Mitarbeiter für die Ausgabe und Fahrer und Beifahrer für das Einsammeln der Lebensmittel bei den Spendern. Kontakt unter (0 91 31) 6 30 11 29 und tafel@diakonie-erlangen.de

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