Erlanger Uni-Dozenten prangern schlechte Bezahlung an

26.11.2017, 17:40 Uhr
Dozenten bekommen an der FAU lediglich 27 Euro pro Unterrichtsstunde bezahlt.

© Harald Sippel Dozenten bekommen an der FAU lediglich 27 Euro pro Unterrichtsstunde bezahlt.

Seit neun Jahren unterrichtet der Diplom-Musiklehrer für klassischen Gesang Hayo Keckeis Studenten. Seit neun Jahren wird er dafür mit 22 Euro pro 45-Minuten-Stunde von der Universität bezahlt. "Leben kann ich nicht davon".

Seit nunmehr sieben Jahren unterrichtet die studierte Philogogin und Diplom-Sprachlehrerin María José Pérez-Chillón Studenten in Spanisch. Seit sieben Jahren wird sie dafür mit 27 Euro pro Stunde bezahlt. Acht Stunden pro Woche darf sie unterrichten.

Erlanger Uni-Dozenten prangern schlechte Bezahlung an

© Egbert M. Reinhold

"Ich bekomme kein Urlaubsgeld und muss Kranken- und Rentenversicherung selbst bezahlen", sagt sie. Durchschnittlich bleiben ihr von 1000 verdienten Euro pro Monat noch knapp 200 übrig.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) will das ändern, denn: "Mehr als eine halbe Stelle erlaubt das Wissenschaftsministerium nicht. Und damit verdient man weniger als 7000 Euro brutto im ganzen Jahr", sagt Erwin Denzler vom GEW-Landesverband. "Wir fordern eine Festanstellung und Bezahlung nach Tarif. Die Alternative dazu wären 50 Euro Stundenlohn."

Die Gewerkschaft GEW prangert auch an, dass Sprachen- und Musiklehrer an der Universität einen akademischen Abschluss haben müssen, aber von dem bisherigen Stundenlohn nicht leben zu können. In dem Honorar seien nur die tatsächlich gegebenen Stunden enthalten, nicht aber die Vor- und Nachbereitungszeiten.Hayo Keckeis und María José Pérez-Chillón müssen neben ihrer Tätigkeit an der Universität noch Kurse an der Volksshochschule geben.

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