Erlanger Zollhausplatz soll schöner werden

26.1.2018, 06:00 Uhr
Erlanger Zollhausplatz soll schöner werden

© Harald Sippel

Er ist beileibe keine Schönheit: Zu-asphaltiert und bodenwellig liegt er da, die Sitze abgenutzt, die Fahrradständer nicht minder. Die öffentlichen Toiletten haben ihre beste Zeit längst hinter sich, Bauwurzeln brechen durch den Asphalt — der Zollhausplatz wirkt schlicht jämmerlich und gibt ein Bild der Trostlosigkeit ab. Das soll nun anders werden.

Nach kleineren kosmetischen Eingriffen in den vergangenen Jahren – 2014 und 2015 wurden beispielsweise Buswartehallen und die Trafostation erneuert – haben nun die Stadtplaner Vorschläge präsentiert, wie man kurzfristig diesen städtebaulich nicht ganz unwichtigen Platz etwas freundlicher gestalten könnte. Das Ganze kam jetzt im Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss zur Sprache.

Den Anwohnern ist das Erscheinungsbild des Platzes alles andere als egal. Vorschläge, die von Bürgern bei Bürgerversammlungen und anderen Gelegenheiten schon reichlich zu hören waren, machen das mehr als deutlich. Den Asphaltstreifen "aufbrechen und bepflanzen" war beispielsweise eine dieser Ideen aus den Reihen der Bürger. Und eine "Entsiegelung" findet sich jetzt auch unter den Ideen der Verwaltung.

Außerdem möchten die Planer die Baumreihe durch das Pflanzen eines zusätzlichen Baumes komplettieren wie auch die vorhandenen Baumscheiben als runde, begrünte Baumscheiben neu fassen.

Zwei größere, ovale Pflanzbereiche sollen angelegt werden, die schließlich im Rahmen des "urban gardening" von den Anwohnern genutzt werden können. Nahe dieser "Inseln" könnten neue Sitzgelegenheiten in geschwungener Form mit Holzauflagen platziert werden. Zudem Sitzflächen mit fest installierten Tischen, die zum "Imbiss im Freien oder zum Arbeiten unter freien Himmel einladen", sind an zwei Ecken des Platzes durchaus vorstellbar. Und die beiden bisherigen Fahrradstellplätze möchte man durch neue Fahrradbügel ersetzen, die anthrazitfarben gehalten werden und somit einen Bezug zu den neuen Radständern in der Luitpoldstraße herstellen sollen.

Langfristige Neugestaltung

Der große Wurf ist das natürlich noch nicht. Das war allen Ausschussmitgliedern klar. Erst langfristig soll’s was mit der "grundlegenden Neugestaltung" werden. Der Platz ist jedenfalls aufgenommen in der städtischen "Prioritätenliste für Maßnahmen im öffentlichen Raum: Straßenräume, Wege und Plätze", die zurzeit erarbeitet wird, und rangiert dortselbst an sechster Stelle. Das kann also noch ein Weilchen dauern.

Jedenfalls soll der Zollhausplatz "langfristig unter dem Aspekt der Entwicklung des gesamten Zollhausviertels als Stadtplatz mit einer Aufenthaltsqualität entwickelt und als östlicher Zugangsbereich zur historischen Innenstadt neu betont werden", wie es hieß. Wie immer der Platz einst aussehen wird, er bleibt trotz aller Veränderungen ein wichtiger Umsteigeort für den öffentlichen Nahverkehr, für Taxen und womöglich für die noch ferne Stadt-Umland-Bahn. Soviel steht fest.

Die Verschönerungs-Ideen der Verwaltung wird man alsbald den Bürgern in einem Workshop genauer vorstellen. Wobei die Vorschläge der Stadtplaner lediglich "als Grundlage für weitere Ideen", die seitens der Bürgern kommen, gedacht sind, wie SPD-Sprecher Philipp Dees betonte. ÖDP-Mann Frank Höppel drängte seinerseits auf eine schnelle Umsetzung der angepeilten Maßnahmen. Und OB Florian Janik machte abschließend nochmals deutlich, dass das Ganze nur ein "Arbeitsentwurf" sei. "Er kann so umgesetzt werden, muss aber nicht".

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