Ermreuth: Klemzer-Band trotzte der Kälte

ERMREUTH - Etwa 150 Besucher in "Polarkleidung" in der unbeheizten, den ganzen Winter leerstehenden Synagoge, die den letzten Stuhl besetzten, Stromausfall und Temperaturen unterhalb einer fränkischen Tropfsteinhöhle: Das alles war der Rahmen für die Auftaktveranstaltung zur Frühjahr/Sommer-Saison der Synagoge in Ermreuth.

Die vier Musiker des Klezmer-Ensembles "Schmitt’s Katze" mussten ihre Instrumente in der Pause wärmen, damit sie in den vertrauten Tonlagen erklangen, um die teilweise in Decken eingehüllten Zuhörer musikalisch zumindest in jene jüdischen Quartiere in Osteuropa, in jene dunklen fernen "Shtetl" zu entführen, wo sie vor allem zu Hochzeiten, Bar-Mitzwas aber auch Beerdigungen aufspielten.

Die vier Musikanten mitten auf der Bima ließen sich in ihrer überbordenden Spielfreude nicht beeinträchtigen, die eisige Kälte schien sie nicht zu erreichen, ein unsichtbarer Vorhang schien sie zu schützen. Christian Hartung auf der Geige, Marcel Largé, Gitarre und Mandola.

Sie erzählen lebensnahe Geschichten. Dazwischen jauchzt die gewärmte Klarinette von Matthias Grob. Gelassen steht lächelnd Armin Griebel mit seinem Kontrabass wie ein fester Turm da.