Facettenreiches Frankenderby ohne Sieger

22.10.2013, 08:15 Uhr
Facettenreiches Frankenderby ohne Sieger

© Klaus-Dieter Schreiter

Im erstmals ausgetragenen Derby war alles geboten, was Handball auszeichnet – bis hin zu den beiderseits vergebenen Chancen auf einen Sieg.

Die Schützlinge von Trainer Frank Bergemann kamen gut in die Begegnung. Ole Rahmel traf platziert aus halblinker Position und setzte Sebastian Preiß erfolgreich zum 2:1 am Kreis ein. Dazwischen lag eine klasse Siebenmeterparade von Jan Stochl gegen Großwallstadts Torjäger Chen Pomeranz. Der Zweimeter-Mann im HC-Tor glänzte reihenweise mit erfolgreichen Paraden und strahlte während der gesamten Partie die notwendige Ruhe für seine Vorderleute aus.

„Abwehr nicht dicht genug“

Das war auch dringend notwendig. Denn nach einem Abtasten und Ausloten in Angriff und Abwehr war der TVG sukzessive nach 17 Minuten auf 7:4 davongezogen. Die Erlanger hielten dagegen und glichen nach sechs weiteren Minuten durch Nikolai Link zum 7:7 aus. Doch erneut zogen die Unterfranken davon und schafften den 11:7 Pausenstand. „Da haben wir einfach im Angriff zu früh abgeschlossen und in der Abwehr standen wir nicht dicht genug um den einen oder anderen Gegentreffer zu unterbinden“, so Frank Bergemann.

Wie ausgewechselt kamen die „Bergemänner“ aus der Pause zurück. In der Abwehr um Sebastian Preiß wurde wesentlich lauffreudiger agiert und auch die dringend notwendige Kommunikation ließ nichts zu wünschen übrig. Im Angriff angeführt von Moritz Weltgen und Oliver Hess wurde unter der Anfeuerung der zahlreich mitgereisten Fans vermehrt Druck aufgebaut. Selbst als die Schützlinge von TVG-Interimstrainer Jan Redmann erneut auf 14:10 davonzogen brachte das die HCler nicht aus den Rhythmus. Immer wieder drang Nikolai Link in die gegnerische Abwehr ein und ließ sich trotz ruppiger Attacken bei seiner Torejagd nicht bremsen. Am Kreis sorgte ein durchsetzungsstarker und geschickt agierender Sebastian Preiß nach 43 Minuten für die 15:14-Führung.

Drei Mal in Folge konnte Erlangen vorlegen, doch ein vielleicht spielentscheidender 2-Tore-Vorsprung gelang nicht. Die Führung wechselte erneut. Sebastian Preiß wurde frei am Kreis zurückgepfiffen und der nimmermüde Spielmacher Moritz Weltgen scheiterte gleich zwei Mal am starken TVG Torhüter Milos Putera. 20:19 durch Pomeranz hieß es nach 55 Minuten, Bastian Krämer hatte mit hochkonzentrierten Abwehrarbeit bis dato in Halbzeit zwei keinen Treffer des Rückraumshooters zugelassen.

Doch Ole Rahmel behielt kühlen Kopf und verwandelte postwendend zum erneuten Ausgleich. Und noch einmal stand der HC-Torjäger im Blickpunkt: Martin Murawski wurde bei seinem unaufhaltsamen Tempogegenstoß in die Werbebanden befördert und Ole Rahmel traf per Siebenmeter eiskalt und platziert ins obere rechte Eck. Es war der letzte Treffer der Begegnung, denn ein Ballgewinn durch Sebastian Preiß wurde gleich von zwei Gegnern strafzeitbewehrt unterbunden.

Trainer Frank Bergemann schildert die letzte Minute wie folgt. „Erst wäre ich mit einem Punktgewinn nach dem Spielablauf zufrieden gewesen, dann habe ich der möglichen Chance etwas nachgetrauert.“ Für ihn geht es nun darum den Schalter umzulegen, steht doch schon am Mittwoch die Pokalbegegnung beim ASV Hamm auf der Tagesordnung und dann gibt es Samstag ein erneutes Spitzenspiel mit dem Rostock-Bezwinger VfL Bad Schwartau.

HC Erlangen: Stochl, Selke; Weltgen (2), Schwandner , Murawski, J. Link, Preiß (5), Krämer, Nienhaus, Hess (2), Pankofer, Rahmel (6/2), N. Link (6).

Schiedsrichter: Thomas Kern/Thorsten Kuschel. Zuschauer: 1559. Strafzeiten: 12:4 Min. Siebenmeter: 4/3:3/2.

Torfolge: 1:0, 1:2, 4: 2 (10.), 4:3, 6:3 (16.), 6:4, 7:4, 7:7 (23.), 11:7 (Pausenstand); 11:8, 12:8, 12:10 (35.), 14:10 (37.), 14:15 (44.), 15:16, 16:17 (49.), 17:17, 17:18 (50.), 19:18 (54.), 19:19, 20:19, 20:20 (56.), 21:20 (56.), 21:21 (59./Endstand).

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