Fahrrad-Service und dazu eine Tasse Kaffee in Erlangen

30.11.2018, 06:00 Uhr
Fahrrad-Service und dazu eine Tasse Kaffee in Erlangen

© Harald Sippel

Offenbar gab es kaum etwas an dem entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion herum zu mäkeln. Denn er wurde in der November-Sitzung des Stadtrats einstimmig gutgeheißen. Beschlossene Sache ist damit auch, dass für dieses Projekt ab dem Haushaltsjahr 2019 jährlich 120 000 Euro locker gemacht werden – eine durchaus sinnvolle Investition, wie reihum zu hören war.

Bereits im Mai 2018 war man überein gekommen, für das Vorhaben das Gebäude "Westliche Stadtmauerstraße 3a" als Standort anzumieten, und zwar längerfristig. Dort soll künftig das neue Fahrradprojekt samt Servicestation seine Heimat haben.

Da zudem die Möglichkeit besteht, einen Teil der Räumlichkeiten als Bistro "mit überschaubarem Getränke- und Speiseangebot" zu nutzen, können jetzt auch weitere Qualifizierungs- und Beschäftigungsplätze im Bereich Gastronomie von der GGFA angeboten werden, wie es hieß.

Willkommene "Nebeneffekte"

Das Ganze hat gleich mehrere Seiten. Als willkommener "Nebeneffekt" wird gesehen, dass jenes Fahrradprojekt auch Bürgerinnen und Bürgern wie Besuchern der Stadt Erlangen "ein umfangreiches Angebot rund um das Fahrrad anbietet". Somit verbinde dieses Projekt "ökologische und verkehrspolitische Ziele der Stadt Erlangen mit der kommunalen Beschäftigungsförderung von Langzeitarbeitslosen".

Das Fahrradprojekt hat die städtische Gesellschaft zur Förderung der Arbeit AöR (GGFA) unter ihren Fittichen. In einer Art "Aufwärmphase" hat die GGFA bereits im Mai die Lastenfahrräder der Stadt organisatorisch übernommen. Außerdem einen Pool von 40 "Besucherfahrrädern" aufgebaut, die seit September genutzt werden können.

Und konzeptionell vorbereitet werden derzeit auch die Wartung und Ausleihe von Dienstfahrrädern der Stadt Erlangen und die "organisatorische Umsetzung" mit den städtischen Dienststellen abgestimmt. Das wird sich allerdings noch etwas hinziehen. Bereits am Laufen ist seit August bis Anfang Februar 2019 ein Qualifizierungslehrgang "Zweiradmechanik".

Fördergelder erwartet

Das Gebäude "Westliche Stadtmauerstraße 3a" muss noch für seine künftigen Zwecke hergerichtet werden. Mitarbeiter des städtischen Gebäudemanagements und der Vermieter machen sich gemeinsam Gedanken über eine bauliche Anpassung samt passender Ausstattung. Momentan rechnet die GGFA damit, dass man im Frühjahr 2019 aus den Startlöchern kommt.

Abgewartet wird aber noch, bis das Gesetzgebungsverfahren zum neuen "Teilhabechancengesetz" abgeschlossen ist. Denn von da winken stattliche Fördergelder, die durchaus nötig sind, um die Finanzierung des Projekts auf sichere Beine zu stellen.

Nach einer derzeitigen Hochrechnung kommen für Personal, Miete, Sachkosten und anderes rund 290 800 Euro an Ausgaben zusammen.

Demgegenüber werden Einnahmen aus Fördergeldern, Reparaturen, durch die Vermietung von Radboxen oder nicht zuletzt auch durch den anvisierten Kaffeeverkauf von 170 800 Euro angesetzt.

Bleibt unterm Strich die Differenz von 120 000 Euro, die jetzt einstimmig vom Gremium beschlossen wurde.

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