Fassade am Gymnasium Eckental ist marode

10.11.2017, 17:00 Uhr
Fassade am Gymnasium Eckental ist marode

© Scott Johnston

Der Missmut des Landrats rührt daher, dass das Gymnasium Eckental vor gerade mal 18 Jahren fertig gestellt wurde. Und schon wird eine aufwendige Fassadensanierung in Höhe von fast drei Millionen Euro notwendig.

Die Schäden waren im Zuge der Bauunterhaltsmaßnahmen im Frühjahr festgestellt worden. Daraufhin gab der Landkreis ein Schadensgutachten in Auftrag. Die Analyse der Fassadenelemente aus Faserzementplatten an der Längsseite ergab, dass die Fertigpaneele an der Außenhaut Brüche und Risse zeigten. Bei der Entnahme einer Platte wurde zudem festgestellt, dass diese im unteren Bereich komplett durchfeuchtet war. Das Gutachten stellte zudem fest, dass bei der hinterlüfteten Fassade Risse, abgebrochene Eckbereiche und fehlende Nieten zu bemängeln sind.

Gleichwohl ergab eine baujuristische Prüfung, dass Schadensersatzansprüche gegenüber dem damaligen Architekturbüro und/oder der bauausführenden Firma wohl keine Aussicht auf Erfolg hätten.

Dieter Ulm vom gleichnamigen Ingenieurbüro wurde daher mit der Ausarbeitung eines Sanierungskonzeptes auf Basis der vorliegenden Erkenntnisse beauftragt. Das Ergebnis: An den Längsseiten muss die gesamte Fassade demontiert werden; die Pfosten-Riegel-Fassade wird ohne Wetterschale neu errichtet, zudem erhält die Fassade eine neue Unterkonstruktion, Stahlblech- und Alupaneele ersetzen den Faserzement. Die optisch veränderte Ansicht ist laut Dieter Ulm mit dem Architekten abgesprochen.

Auch an den Giebelseiten wird die gesamte Fassade abgebaut. Neben dem Einbau einer neuen Unterkonstruktion erfolgt hier der Einbau einer Dämmung sowie neuer Faserzementplatten. Die Sanierung, die insgesamt 2,982 Millionen Euro verschlingen wird, kann in fünf Bauabschnitte untergliedert werden.

Mit dem ersten Bauabschnitt, der ein Volumen von 644 000 Euro hat, will der Landkreis 2018 beginnen und danach die Schäden sukzessive abarbeiten.

German Hacker (SPD) wollte wissen, ob mit der Sanierung auch eine energetische Verbesserung erzielt werde. Dies bejahte Ulm, "wenngleich nur in geringem Maß". Die Entsorgung des Altmaterials bereite keine Probleme, beantwortete der Ingenieur eine Anfrage von Grünen-Rat Manfred Bachmayer.

Alexander Tritthart merkte an, dass man daran sehe, dass nicht immer die hochgelobten Wettbewerbssieger die besten Bauten erstellten, sondern dass man manchmal "besser auf Einfaches und Bewährtes zurückgreifen würde." Dem widersprach allerdings Grünen-Rat Lutz Bräutigam: "Auch eine architektonisch ansprechende Fassade kann nachhaltig gebaut werden. Einmütig beschloss das Gremium die Sanierung.

Ebenso einstimmig wurde die Sanierung der Fassadenbleche an der Realschule in Höchstadt beschlossen. Hier wurden im Frühjahr 2013 bei einem Sturm Fassadenbleche weggerissen. Dies wurde auf mangelnde Befestigung zurückgeführt. Gegen die ausführende Firma ist derzeit noch ein Gerichtsverfahren am Landgericht Nürnberg anhängig.

Mit der Sanierung in Höhe von zirka 256 000 Euro wurde die Firma Frankenstein aus Oberreichenbach beauftragt.

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