Fasten als Prozess gesellschaftlicher Gerechtigkeit
25.2.2012, 00:00 UhrPünktlich zum 17-Uhr-Geläut fanden sich rund 50 Menschen auf dem „Hugo“ ein, um im gemeinsamen Gebet zu demonstrieren, dass sich ihr „Herz nach Gerechtigkeit sehnt“. Der Charakter des Aschermittwochs habe sich gewandelt, so Diakon Klaus Frank von der Kontaktstelle für Arbeitslose. Denn aus der christlichen Fastenzeit sei inzwischen ein Festtag mit „opulenten Fischgerichten und reichlich bierselig untermalten politischen Verkündigungen“ geworden. Aus der Besinnung wurde letztlich die „Bühne für unerfüllbare, dafür aber vollständig weltliche Heilsversprechen“.
Eine Alternative dazu boten die katholische und die evangelisch-lutherische Kirche sowie die evangelisch reformierte Gemeinde. Hingewiesen wird da auf das alttestamentarische Buch Jesaja, das ein gottgefälliges Fasten beschreibt, das natürlich gar nichts mit jenen „politischen Heilsverkündigungen zu tun hat. Fasten ist demnach etwas gänzlich anderes — nämlich ein Prozess gesellschaftlicher Gerechtigkeit. Und in diesem Sinne stand das gemeinsame Gebet.
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