FAU forscht an neuer Methode zur Demenzdiagnostik

14.7.2017, 19:34 Uhr
FAU forscht an neuer Methode zur Demenzdiagnostik

© Foto: FAU Georg Pählein

Computer, Tablet und Smartphone – das ist die Welt, in der sich Digital Natives zu Hause fühlen. Analoge Angebote nutzen sie meist nur, wenn es kein digitales Pendant gibt.

In diese Kategorie fällt der Syndrom-Kurztest (SKT), ein international anerkannter Test, um die Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsleistung zu erfassen.

Papier und Bleistift

Seit etwa 30 Jahren ist er im Bereich Alzheimer- und Demenzdiagnostik im Einsatz. Durchgeführt wird der Test nach wie vor mit Papier und Bleistift.

Eine digitale Version des SKT zu erstellen, daran arbeiten FAU-Forscher um Prof. Mark Stemmler, Lehrstuhl für Psychologische Diagnostik, Prof. Johannes Kornhuber, Lehrstuhl für Psychiatrie und Psychotherapie, und Prof. Joachim Hornegger, Präsident der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) und Lehrstuhl für Mustererkennung, gefördert vom Universitätsbund Erlangen-Nürnberg.

Bei dem Syndrom-Kurztest müssen die Probanden unterschiedliche Aufgaben innerhalb einer vorgegebenen Zeit lösen. Beispielsweise sollen sie Gegenstände benennen und wiedererkennen oder Zahlen lesen und in die richtige Reihenfolge bringen.

Für die digitale Version werden die Aufgaben digitalisiert, Patient und Arzt erhalten je ein Tablet. Jede Interaktion des Patienten mit dem Tablet wird automatisch auf dem Tablet des Arztes angezeigt und liefert damit Informationen darüber, welche Inhalte der Proband zum jeweiligen Zeitpunkt bearbeitet.

"Die kommenden Generationen werden sich mit Tablets wohler fühlen als mit Papier und Stift", erklärt Prof. Mark Stemmler die Bedeutung der digitalen Testversion. "Eine digitale Version hätte im klinischen Alltag entscheidende Vorteile: Die erhobenen Daten können leicht in einer digitalen Patientenakte gespeichert werden. Die gesellschaftliche Bedeutung des Projekts ist daher nicht zu unterschätzen."

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