FDP-Rat stellte Möhrendorfer Haushalt auf

30.1.2014, 14:46 Uhr
FDP-Rat stellte Möhrendorfer Haushalt auf

© Harald Hofmann

Wohl dem, der einen versierten Fachmann des Rechnungswesens in seinen Reihen hat, mochte wohl so mancher im Gemeinderat gedacht haben, als der beim großen Erlanger Weltkonzern tätige Ralf Schwab (FDP) kurzfristig für den überraschend vor Weihnachten ausgeschiedenen Kämmerer Stefan Gehentges einsprang und für seine Gemeinde einen exzellent ausgearbeiteten Haushaltsplan aufstellte. Der wurde folgerichtig vom Gremium ohne Diskussion und Gegenstimmen beschlossen.

Ohne Kredit geplant

Wie der von Bürgermeister Konrad Rudert (FW) als „kommissarischer Kämmerer“ betitelte Ralf Schwab weiter erläuterte, weist das Zahlenwerk eine im Verwaltungshaushalt erwirtschaftete Zuführung an den Vermögensetat von 630.000 Euro aus und kommt ohne Kreditaufnahme aus. Das senkt die Gesamtverschuldung auf gerade einmal noch 97.000 Euro, beinhaltet aber Verpflichtungsermächtigungen von insgesamt 1,850 Millionen Euro für die Schulhauserweiterung (200.000 Euro), den Internetausbau (350.000 Euro) sowie für den Bau eines Vereinszentrums (1,3 Millionen Euro).

Geld in die Rücklage

Dafür konnte im Haushaltsjahr 2013 anstatt der geplanten 16.000 Euro sogar 3,567 Millionen Euro den Rücklagen zugeführt werden, so der Finanzexperte Schwab weiter. Das ist unter anderem verschobenen Investitionen wie dem Rathausausbau , der Schulheizungsanlage oder der Schulhauserweiterung sowie Steuermehreinnahmen (850.000 Euro), unvorhergesehenen Grundstücksverkäufen (100.000 Euro), Kostenreduzierungen beim Kinderhausneubau (250.000 Euro) oder auch geringeren Ausgaben im Verwaltungshaushalt (300.000 Euro) zuzuschreiben war.

Aber auch im aktuellen Haushaltsjahr 2014 kommen so noch immer noch 2,07 Millionen Euro in die Rücklage. Der Höchstbetrag für Kassenkredite wurde auf 900.000 Euro festgeschrieben.

Der 55-jährige Diplom-Volkswirt Ralf Schwab stellte dann auch die Gesamtsituation des Etats 2014 als durchaus positiv dar, in dem sich gegenüber dem vergangenen Haushaltsjahr eine finanzielle Verbesserung um 2,4 Millionen Euro ergibt. Dies lässt einen Spielraum für zusätzliche Investitionen, wie für den Aufbau eines Vereinszentrums (1,5 Millionen Euro), ein schnelles Internet (400000 Euro) oder auch ein neues Feuerwehrfahrzeug (275.000 Euro) und nicht zuletzt für höhere Investitionen im Kindergarten (200.000 Euro).

Ansonsten lebt auch der diesjährige Verwaltungshaushalt bei den Einnahmen vor allem vom Einkommensteueranteil (3,27 Millionen Euro), der Gewerbesteuer (600.000 Euro), den Schlüsselzuweisungen (162.000 Euro) und den Grundsteuern (398.000 Euro). Bei den Ausgaben schlagen vor allem die Kreisumlage (1,9 Millionen Euro) und die Personalausgaben (1,331 Millionen Euro) ins Gewicht.

Trotz der spürbaren Entspannung in diesem Jahr bremste Schwab jegliche aufkommende Euphorie bezüglich größerer Mehrausgaben. „Trotz einer freien Finanzspanne von 300.000 Euro wird es auch in diesem Jahr mit mir kein Wunschkonzert geben“. Mit dieser Aussage schien der Kämmerer auch der Mehrheit im Gemeinderat aus der Seele zu sprechen, wie die völlige Übereinstimmung der Fraktionen mit dem Vorgehen von Ralf Schwab vermuten ließ.
 

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