Forscher aus Erlangen gefördert

13.12.2018, 14:49 Uhr
Forscher aus Erlangen gefördert

© Luise Laufer/Uni-Klinikum Erlangen

Regelmäßige Bewegung ist für alle wichtig. Einen besonderen Stellenwert nimmt Bewegung aber für Patienten mit der Parkinson-Erkrankung ein, da sie den motorischen Symptomen dieser langsam fortschreitenden Erkrankungen entgegenwirkt und somit dazu führt, dass die Patienten ihren Alltag besser bewältigen.

Wie stark der Effekt einer gezielten Bewegungstherapie bei Parkinson-Patienten ausfällt, erforscht der Sportwissenschaftler Heiko Gaßner mit Ärzten der Molekular-Neurologischen Abteilung (Leiter: Prof. Jürgen Winkler) des Universitätsklinikums Erlangen. Die Manfred-Roth-Stiftung fördert dieses Projekt mit 30 000 Euro, die im Rahmen des Matching-Funds-Programms der Forschungsstiftung Medizin am Universitätsklinikum Erlangen auf insgesamt 43 500 Euro aufgestockt werden.

In Deutschland gibt es vereinzelt Rehabilitationssportgruppen für Parkinson-Patienten. Allerdings sind die Inhalte dieses Bewegungstrainings nicht standardisiert. Die Erlanger Wissenschaftler um Dr. Heiko Gaßner, Prof. Jürgen Winkler und Prof. Jochen Klucken untersuchen daher ein Bewegungsprogramm mit wissenschaftlich auf Parkinson-Patienten abgestimmten Inhalten.

Das multifaktorielle Bewegungsprogramm findet einmal wöchentlich unter fachkundiger Anleitung im Rahmen des von den Krankenkassen anerkannten, ambulanten Rehabilitationssports im Uni-Klinikum Erlangen für jeweils 60 Minuten statt. Zusätzlich werden weitere Therapieempfehlungen als Heimprogramm zur individuellen Förderung entwickelt, die den Teilnehmern schriftlich und illustriert als Anleitung für das tägliche Training im häuslichen Umfeld dienen sollen.

Das Spektrum des Bewegungsprogramms reicht von klassischen Trainingsmethoden – Beweglichkeit, Kräftigung, Koordination –, verschiedenen Formen der Gang- und Rhythmusschulung über Gleichgewichtstraining und Sturzprävention bis zu motorisch-kognitiven Doppelaufgaben, Training von Alltagsaktivitäten und Entspannungsverfahren.

Mit der Förderung über 43 500 Euro können die Erlanger Wissenschaftler künftig den Trainingserfolg dieses multifaktoriellen Bewegungsprogramms klinisch-wissenschaftlich im Verlauf der Erkrankung bewerten und mit den Daten neue Maßstäbe für die nicht-medikamentöse Parkinson-Therapie setzen.

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