Fränkische Firmen glänzten bei Frankfurter Musikmesse

24.4.2017, 15:00 Uhr
Fränkische Firmen glänzten bei Frankfurter Musikmesse

© Fotos: Heinz Reiß

Die Musikmesse und die parallel dazu stattfindende Prolight + Sound ist und bleibt eine Leistungsschau, aber auch ein Lustgarten und Spielplatz, der zum Herumgucken ebenso einlädt wie zum Trommeln, Zupfen. Streichen, Blasen, Knöpfchen drehen und Ausprobieren. Vor allem ist die Musikmesse Frankfurt jedoch ein Gradmesser für Entwicklungen auf dem Instrumenten- und sonstigen Musikmarkt, wo im Jahr in der Bundesrepublik summa summarum über eine Milliarde Euro umgesetzt wird.

Die Musikmesse bietet auch den Rahmen, Neuheiten zu präsentieren. Pons Guitars etwa stellt mit der "Revolution" die weltweit erste Gitarre mit austauschbaren Korpus vor. Gitarristen können ihrem Instrument im Handumdrehen ein völlig neues Design, von klassisch bis futuristisch, verleihen.

Das "Venova" von Yamaha ist ein Blasinstrument, das die Ausdruckskraft eines Einfachrohrblattinstruments mit einem simplen blockflötenähnlichen Griffsystem bietet.

Das erste Carbon-Flügelhorn stellte die Firma daCarbo mit einem einzigartigen Klang, der den ganzen Raum erwärmt, vor. Jeder Ton sei selbst im oberen Register einfach zu spielen und klingt kräftig und klar. Im Wurlitzer Piano-Shop stand das "LeiseKlavier". Es ist ein akustisches Klavier mit Saiten und Hämmern, das umgebaut wurde, damit es leiser wird. So musiziert man bei vollem Klavierklang in dezenter Zimmerlautstärke ohne andere zu stören.

Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Wirtschaft geförderten Forschungsprojekts entwickelte die Reinhardt GmbH ein neues Verfahren, das es ermöglicht, einheimische Holzsorten durch eine spezielle thermoenergetische Behandlung so zu optimieren, dass sie für den Gitarrenbau verwendet werden kann. Das aufgesägte Holz wird unter Sauerstoffentzug bei mehr als 150 Grad Celsius in einem gasdicht verschließbaren Druckbehälter behandelt. Entscheidend ist hier der Temperaturverlauf beim Aufheizen, als auch beim Abkühlen. Nach der Behandlung haben sich die Zellen im Holz verändert, die Oberfläche ist härter und nimmt keine Feuchtigkeit mehr auf.

Auch die in Hagenau/Baiersdorf ansässige Weltfirma Höfner stellt mit ihren GreenLine Gitarrenmodellen unter Beweis, dass sich Klang, bequeme Bespielbarkeit und die Herstellung aus einheimischen Hölzern unter ökologischen Gesichtspunkten keinesfalls ausschließen. Höfner bietet acht tropenholzfreie klassische Gitarren in verschiedenen Preislagen bis hin zur Meistergitarre an. Auf Grund der Materialien, darauf weist Höfner hin, sind sie uneingeschränkt handelbar und können weltweit exportiert werden.

Aus dem fränkischen Saiteninstrumentenzentrum, der Geigenbauer Gemeinde Bubenreuth und seinem musikalischen Umland, waren zahlreiche Instrumentenbauer auf der Messe vertreten.

Den Reigen der Streichbogenhersteller eröffnete in der für die Saitenarmada bestimmten Halle 8 die Dörfler GmbH, gleich nebenan hatte die Baiersdorfer Geigenbaumeisterwerkstatt Lothar Semmlinger GmbH ihren Stand, aus Möhrendorf war Emanuel Wilfer mit Kontrabässen und Cellos vertreten.

Mit einer der größten Zubehörhersteller ist die Bubenreuther Firma Teller OHG, welche ihr breites Spektrum vom Saitenhalter über Wirbel bis hin zu den verschiedensten Stegen ausstellte. Mit einem großen Stand war auch die Karl Höfner GmbH vertreten und aus dem oberfränkischen Bräuningshof stellte Franz Kirschneck seine Produkte vor.

Seine Fachkompetenz für Bogenbestandteile zeigte gleich nebenan die Walter Paulus GmbH aus Röttenbach. Eine Neuheit stellte die Bubenreuther Werkstatt Hutchins Guitars vor. Sie präsentierte ihre neuen Instrumente im "Retro Sexy-Look".

 

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