Frauenaurach ist ein Ort zum Wohlfühlen

24.1.2017, 16:35 Uhr
Frauenaurach ist ein Ort zum Wohlfühlen

© Klaus-Dieter Schreiter

Eine „unglaublich aktive Bürgerschaft“ gebe es in Frauenaurach, stellte Oberbürgermeister und Schirmherr Florian Janik in seinem Grußwort fest. Er bescheinigte dem Vorort, bereits vor der Eingemeindung im Jahre 1972 schön und attraktiv gewesen zu sein. Janik stellte aber auch klar, dass es nicht darauf ankomme, woher man stamme, sondern wie und wo man sich zu Hause fühle und wie man das Zusammenleben gestalte.

Wie wohl sich die vielen zugereisten Frauenauracher in ihrem Ort fühlen, zeigten deren Kinder. Sie sangen, angeleitet von der Sing- und Musikschule, „Wir feiern ein Fest der Freude“, und tanzten „Es geht nichts über die Gemütlichkeit".

Das „großartige Jubiläumsjahr“ lenke den Blick auf die christliche Tradition des Ortes, sagte Innenminister Joachim Herrmann. Das Kloster habe Frauenaurach geprägt, in den vergangenen 60 Jahren habe es dann eine beachtliche Entwicklung durch den Bau der Autobahn, des Rhein-Main-Donau-Kanals und des Kraftwerks gegeben.

Der Staatsminister erinnerte daran, dass es nunmehr zwar 70 Jahre Frieden gebe, dass zuvor jedoch beinahe jede Generation von einem Krieg betroffen gewesen sei. Stolz dürfe man sein darauf, „was wir mit unserer Demokratie und dem Zusammenleben erreicht haben“.

Der Ortsbeiratsvorsitzende Stephan Bergler meinte, in dem Ortsnamen Frauenaurach würde „die Erfahrung, das Quirlige und Lebendige“ der Frauen stecken und die Dynamik des „geliebten Baches“ Aurach. Der „Name passt zu den Bürgern und zum Ort“. Die Vielfältigkeit mache das Leben in Frauenaurach interessant. „Die Menschen fühlen sich hier wohl“, resümierte auch er und wünschte sich, die Bürger sollten „streiten und wieder zusammenfinden“ und weiterhin viele Feste feiern.

Dabei scheint es gar nicht ganz klar zu sein, dass Frauenaurach erst 750 Jahre alt ist. Stadtarchivar Andreas Jakob meinte zwar in seinem Festvortrag, das Festkomitee habe alles richtig gemacht, weil das Datum 1267 als erste Erwähnung „zu 95 Prozent“ richtig sei.

Denn 1267 hatte Herdegen von Gründlach das Dominikanerinnenkloster in dem Ort Aurach gestiftet. Allerdings sei das Dokument nur eine Abschrift, die Ortsgeschichte kompliziert, und „die Herren von Aurachs“ würden bereits 1124 erwähnt. Allerdings gebe es im Umkreis mehrere Orte, in deren Namen „Aurach“ vorkomme. Es könne also sein, dass Frauenaurach „ein paar Jahre älter“ sei. Auch auf die Klosterkirche und deren Geschichte ging er ein und bekam für seinen launigen Festvortrag viel Beifall.

Gut zugehört bei all den Vorträgen hatte der Kabarettist Oliver Tissot, den die Frauenauracher zur Festveranstaltung eingeladen hatten. Er spießte die Politiker mächtig auf, zeigte umfangreiche Geschichtskenntnisse, arbeitete sie kabarettistisch auf und stellte ob der etwas unklaren Ersterwähnung von Frauenaurach fest: „Eigentlich hätten Sie heute Abend gar nicht hier sein müssen“. Allerdings bereute niemand sein Kommen, denn die von Anette Wirt-Hücking und ihrem kleinen Team organisierte Auftaktveranstaltung zum Jubeljahr war ein echtes Highlight. Und schließlich gab es auch noch Musik von der Chorvereinigung 1864, die das „Frauenaurach-Lied“ brachte, und von der „Saxophon Connection“.

Auch eine umfangreiche Festschrift gibt es.

Die wurde den Gästen vom Nachtwächter, der vom Ortsringvorsitzenden Manfred Kellner gespielt wurde, präsentiert.

Darin ist nicht nur die Frauenauracher Geschichte aufgeschrieben, auch ein Terminplan für das Festjahr liegt bei. Der verspricht ein wahrlich ereignisreiches Jahr mit Bürgerfest, Ausstellungen, Führungen und Konzerten.

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