Für Söder gab's in Neunkirchen den Defiliermarsch

11.6.2018, 15:00 Uhr
Für Söder gab's in Neunkirchen den Defiliermarsch

© Pauline Lindner

Mit diesem, dem Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) vorbehaltenen Marsch, holten die jungen Musiker aus Neunkirchen Söder auf das Festgelände am Schellenberger Weg, wo sich an die 2000 Musiker aus ganz Nordbayern zu einem anschließenden Gemeinschaftschor und Festzug versammelt hatten.

Auch wenn Söder noch keine 100 Tage im Amt ist, ist ihm klar, dass "der Defiliermarsch nur mit Blasmusik geht". Und: "Bayern ist ohne Blasmusik nicht vorstellbar." Das Land ist für den Nürnberger nicht nur der Marienplatz in München, sondern: "Bayern lebt vom ländlichen Raum und den kleinen Gemeinden".

Als Gastgeschenk hatte Söder das Standartenband "100 Jahre Bayern" dabei, das er auch gleich an die Fahne der Kapelle heftete. Als Dank bekam er einen Dirigentenstab, überließ das Ton angeben aber den hochrangigen Dirigenten des Musikbunds.

Kaffee und Tassen

Bürgermeister Heinz Richter (FW) hieß Söder willkommen und bat ihn, sich ins Goldene Buch der Marktgemeinde einzutragen. Dem Neunkirchner Spitznamen "Kaffeebauern" gemäß überreichte Richter Kaffee und Tassen als Geschenk. Was ein gutgelaunter Ministerpräsident zu einer Anspielung auf die "leeren Tassen" nutzte und um Wasser bat.

Im Gegenzug sagte Söder dann zu, dass er zu Fuß den Umzug mitgehen werde. Damit holte er sich viel Beifall, nicht nur aus den Musikerreihen. Aber der Landkreis Forchheim, so wusste Schirmherr, Landrat Hermann Ulm, sei sowieso ein "Heimspiel" für den Landeschef. 

Für Söder gab's in Neunkirchen den Defiliermarsch

© Pauline Lindner

Die Musik des Gemeinschaftschores dagegen war ein "Heimspiel" für Franken, kam doch unter dem Dirigat von Ernst Österreicher, dem Bundesdirigenten, der Marsch "Durchs schöne Frankenland" zur Erstaufführung. Die Bayernhymne und das Deutschlandlied, der Abschluss des Projekts, wurden vom Neunkirchner Chefdirigenten Georg Maderer geleitet.

Die Jugendkapelle als Gastgeber übernahm die Spitze des Festzugs durch den Ort, gefolgt von zahlreichen Ehrengästen aus Musik und Politik. 57 Gruppen hatten die Veranstalter gelistet. Viele örtliche Vereine mischten sich unter die Musikgruppen aus Nordbayern. Zwar war die Mehrzahl aus den Landkreisen Forchheim und Erlangen-Höchstadt, aber auch ein Ensemble aus Waldsassen und eines aus Sulzbach waren dabei. 

Am meisten ins Auge fiel die Bergmannskapelle Stockheim. Sie hält die Tradition der Knappen hoch, gab es doch in dem Ort im Frankenwald bis 1968 das einzige Steinkohlebergwerk Bayerns.

Für das Publikum war der Umzug der Höhepunkt des Festes. Für die Musiker hatten wahrscheinlich die Wertungsspiele am Samstag und Sonntagvormittag einen höheren Stellenwert. Sagen doch die Urteile der Fachjurys einiges über die Arbeit das ganze Jahr über aus und motivieren vor allem den Nachwuchs bei der Sache zu bleiben.

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