"Füreinander — Miteinander" in Eschenau geht eigene Wege

16.1.2019, 18:00 Uhr

© Archivfoto: Karl-Heinz Link

Der Eckentaler VdK-Vorsitzende Karl-Heinz Link, der zusammen mit Brigitte Dümmler, Elfriede Korn-Körner und Hermann Sandner auch den "harten Kern" bei der Nachbarschaftshilfe bildet, hält eine Trennung der beiden Organisationen für eine "saubere Lösung, welche die täglichen Abläufe deutlich vereinfacht."

Dies betrifft beispielsweise die Kassenführung. So kann die Nachbarschaftshilfe als selbstständiger Verein, der als gemeinnützig anerkannt ist, Spenden annehmen und entsprechende Quittungen ausstellen.

Auch waren die Helfer bisher über den VdK versichert und mussten hierzu bei diesem Mitglied sein. In Zukunft kümmert sich "Füreinander – Miteinander" eigenständig um Haftpflicht- und Unfallversicherung.

Bei der inhaltlichen Ausrichtung werden ebenfalls unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Der VdK konzentriert sich mehr auf die Beratung und gegebenenfalls auch rechtliche Unterstützung der Mitglieder sowie die Organisation von Veranstaltungen und Ausflügen, während für die Nachbarschaftshilfe stärker die kurzfristige praktische Hilfe im Vordergrund steht.

Vier Jahre existiert die Initiative inzwischen. Geboren wurde die Idee bei einem "Runden Tisch" im Eckentaler Rathaus, zu dem Anja Langer vom Landratsamt Vertreter unterschiedlicher sozialer Einrichtungen eingeladen hatte. Hermann Sandner von der Arbeiterwohlfahrt, Ingo Gerstenhauer und Gisela Schröder vom Seniorenbeirat sowie Karl-Heinz Link waren von den Plänen sofort begeistert und trieben die Verwirklichung zügig voran – zunächst eben unter den Fittichen des VdK.

Zahlreiche praktische Tipps und Informationsmaterial konnten Werner Zimmermann und Herbert Goldmann von den Herzogenauracher "Heinzelmännchen" geben, die in diesem Bereich bereits über viel Erfahrung verfügten. Jutta Leidel von der Kreisbehörde, die örtlichen Kirchengemeinden und das "Soziale Netz" in Eckental boten gleichfalls ihre Unterstützung an, wodurch die Nachbarschaftshilfe eine breitere Basis erhielt. Auch die Gemeinde zeigte sich von dem Projekt sehr angetan und stellte unter anderem ein Handy sowie einen Raum für die wöchentliche Sprechstunde zur Verfügung, nachdem der Gemeinderat einstimmig grünes Licht gegeben hatte.

Die Nachbarschaftshilfe prüft bei Anfragen von Bürgern stets die Bedürftigkeit. "Wenn jemand lediglich keine Lust hat, seine Fenster selbst zu putzen, reicht das natürlich nicht aus", hebt Link hervor. Eingesprungen wird deshalb nur, wenn wirklich Not am Mann oder der Frau ist.

Zur Zielgruppe zählen ältere, kranke oder in ihren Möglichkeiten eingeschränkte Menschen, die keine anderweitige Hilfe finden. Zum Beispiel wird jemand zu einer Behörde, einer Veranstaltung, zum Gottesdienst, zum Friedhof, zum Einkaufen oder zum Arzt begleitet.

Kleine Reparaturen im und ums Haus gehören gleichfalls zu den angebotenen Diensten. Auch wenn jemand mit den doch etwas wackeligen Beinen nicht mehr auf den Stuhl steigen kann, um die feuchten Gardinen aufzuhängen, kann er sich an die Initiative wenden.

Die Nachbarschaftshilfe will auf keinen Fall eine Konkurrenz zu den örtlichen Handwerkern und Pflegediensten darstellen. "Solche Arbeiten können und dürfen wir gar nicht verrichten. Wir halten uns dabei strikt an eine Liste der Industrie- und Handelskammer mit detaillierten Angaben, was erlaubt ist und was nicht", erläutert Karl-Heinz Link.

In jedem Fall unterstütze man gern bei der Vermittlung von sozialen Hilfen. Wenn sich jemand ein neues Haushaltsgerät oder einen Ofen nicht leisten kann, versucht die Initiative ebenfalls, eine Spende zu organisieren.

Zirka 25 Helferinnen und Helfer sind momentan im Einsatz. Geflohene, die in Eckental aufgenommen wurden, machten auch schon ehrenamtlich mit.

Erarbeitet hat die Nachbarschaftshilfe mehrere Formblätter. Wer die Hilfe in Anspruch nimmt, verzichtet beispielsweise auf spätere Regressansprüche, falls bei den Arbeiten unbeabsichtigt ein Schaden entstehen sollte.

Sprechstunde ist jeden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr im Zimmer 2.07 des Eckentaler Rathauses. In dieser Zeit kann auch über die Rufnummer (0 91 26) 90 31 80 angerufen werden.

Wer eine kurzzeitige Unterstützung benötigt, sollte sich einige Tage zuvor melden. Auch über neue Helfer freut sich "Füreinander – Miteinander".

Weitere Kontaktmöglichkeiten sind werktags die Mobilfunknummer (01 70) 7 19 28 09 oder das Schicken einer Mail an: nachbarschaftshilfe.eckental@gmx.de. Auf der Homepage www.vdk.de/ov-eckental.de kann zudem links ein Button angeklickt werden, der zu Informationen über den bald eigenständigen Verein führt. SCOTT JOHNSTON

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