Fußwege in Erlangen sollen attraktiver werden

11.7.2018, 06:00 Uhr
Fußwege in Erlangen sollen attraktiver werden

© Klaus-Dieter Schreiter

Der Fußgängerverkehr habe große Bedeutung im Verkehrsentwicklungsplan 2030 der Stadt, um eine gewisse "Basismobilität" zu erhalten. Ziel sei es, die Attraktivität der Fußwege zu erhöhen und den Fußgängerverkehr zu steigern, erläuterte Isabella Neumann von der Verkehrsplanung der Stadt. Auf der Basis geltender Richtlinien und Regelwerke werden Planungsstandards und Regelwerke entwickelt, um Grundlagen für eine stadtweite Netzkonzeption zu schaffen.

Ziele sind unter anderem eine möglichst durchgängige Fußwegbreite von 2,50 Metern zu erreichen, durchgängig barrierefreie Wegebeziehungen herzustellen und ein hohes Maß an objektiver und subjektiver Sicherheit zu erzeugen.

Auch das Gehwegparken will man ausschließen und die gemeinsame Führung von Fuß- und Radverkehr auf Radweghauptachsen vermeiden. Das liegt den Tennenlohern besonders am Herzen, hat die Stadt doch vor, dort im Branderweg eine Fahrradstraße einzurichten. Dagegen laufen der Ortsbeirat und einige Anlieger Sturm, weil sie eine Gefährdung der Fußgänger befürchten.

Konflikt zwischen Pkw und Rad

Offenbar auch dieser Zwist hat die Verkehrsplaner nun bewogen, das zunächst ohnehin auf Stadtteilebene beginnende Fußwegekonzept in Tennenlohe zu starten und es, wie Isabella Neumann sagte, als "Versuchskonzept" zu deklarieren. Es ist bereits ein detaillierter Plan mit dem Fußverkehrsnetz des Vorortes erstellt worden.

Auch eine Mängelkartierung ist entstanden. Die zeigt: Es gibt etliche Bereiche, in denen die Fußwege viel zu schmal sind, wie beispielsweise im Franzosenweg und im Branderweg. Fehlender Fußgängerschutz wurde im Heuweg und in der Lachnerstraße festgestellt, und auch Konflikte mit dem Fahrradverkehr und mit Autos wurden aufgezeigt sowie Netzlücken identifiziert. Fehlende Querungshilfen in der Sebastianstraße und am Wetterkreuz haben die Verkehrsplaner ebenfalls ausgemacht.

Die Verkehrsplaner wollen aus ihren Erkenntnissen nun Maßnahmen erarbeiten und ein Handlungskonzept erstellen. Zwar hatten einige Bürger bereits während der Ortsbeiratssitzung Wünsche und Anregungen, die aber können sie vor allem während einer Informationsveranstaltung vorbringen, die im September oder Oktober stattfinden soll. Anschließend sollen aus den Erkenntnissen Maßnahmen erarbeitet und in den Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss eingebracht werden. Anschließend könne eine schrittweise Umsetzung erfolgen, erläuterte Isabella Neumann.

Die gewonnenen Erfahrungen sollen auf andere Stadtteile übertragen werden, so dass eine stadtweite Fußwegnetzkonzeption entsteht, die wichtige Quell- und Zielorte sowie Verknüpfungspunkte berücksichtigt und eine hohe "Verbindungsqualität" für einen sicheren Fußgängerverkehr in der Stadt gewährleistet.

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