Gas-Alarm in Bubenreuth: Neun Menschen vergiftet

12.11.2016, 17:22 Uhr
Ein Großaufgebot der Feuerwehr kümmerte sich um die Anwohner und entfernte das Gas aus dem Wohnblock.

© Klaus-Dieter Schreiter Ein Großaufgebot der Feuerwehr kümmerte sich um die Anwohner und entfernte das Gas aus dem Wohnblock.

Nach Angaben der Feuerwehr war der Rettungsdienst gegen 14 Uhr an den Marienplatz in Bubenreuth gerufen worden, weil es einer Person, die gerade aus dem Keller gekommen war, in seiner Wohnung schlecht geworden war. Als die Retter in der Wohnung eintrafen löste bei ihnen der CO-Alarm an einem Gerät aus, das sie aus Sicherheitsgründen stets bei sich tragen. Daraufhin wurde die Feuerwehr alarmiert, die das dreigeschossige Gebäude unter schwerem Atemschutz umgehend evakuierte.

Gleichzeitig wurden weitere Rettungskräfte und Notärzte alarmiert. Schließlich waren neben den Wehren aus Bubenreuth und Baiersdorf ein Leitender Notarzt, zwei weitere Notärzte, sieben Rettungs- und Notarztwagen, die Schnelleinsatzgruppe des BRK und weitere Betreuer im Einsatz. Insgesamt hatte der Rettungsdienst 31 Retter aufgeboten, die Feuerwehr war mit 25 Kräften im Einsatz.  Neun Personen wurden nach eingehenden Untersuchungen schließlich mit dem Rettungsdienst in die Erlanger Universitätsklinik gebracht. Nach der Behandlung konnten sie im Lauf des Abends beziehungsweise der Nacht die Klinik wieder verlassen.

Kohlenmonoxid ist farb- und geruchslos

Die Feuerwehr suchte gemeinsam mit einem Vertreter der Erlanger Stadtwerke sowohl über die Drehleiter außen am Schornstein als auch im Haus selbst nach der Ursache für die hohe CO-Konzentration. Nach längerer Suche wurden sie fündig: Ein Abgasrohr an der Heizung im Keller war undicht, so dass das Kohlenmonoxid direkt in den gemauerten Lüftungsschacht des Schornsteins geblasen wurde und von dort durch Lüftungsgitter in die Wohnungen gelangte.

Wenn der Rettungsdienst nicht die Warngeräte an seiner Einsatzkleidung getragen hätte, dann hätte, so der Kommandant der Bubenreuther Feuerwehr, Heinrich Herzog, alles noch viel schlimmer ausgehen können. Und wäre der Gasaustritt in der Nacht passiert, dann hätten alle Bewohner des Hauses sterben können, weil Kohlenmonoxid ein farb-, geruchs- und geschmackloses und vor allem giftiges Gas ist.

Die Feuerwehr nahm die Heizung außer Betrieb, blies die Wohnungen mit einem Hochleistungslüfter wieder frei und nahm nochmals CO-Messungen vor. Die Polizei versiegelte zunächst den Heizungsraum, um die genaue Ursache für den Defekt zu ermitteln. Es sei Verschleiß gewesen, hieß es am Sonntag.

Aktualisiert am 13. November, 19.31 Uhr