Gefährlicher Weg in Baiersdorf

29.7.2015, 11:24 Uhr
Gefährlicher Weg in Baiersdorf

© Foto: Harald Sippel

Es sei „unmöglich“ befand Norbert Siewertsen (FWG), dass sieben Wochen lang gleichzeitig die Unterführung der Bahnlinie gesperrt sei und die Straßenbrücke über die Bahn abgerissen werde, ohne dass gleichzeitig die alternative Ersatzbrücke geöffnet werde. Dafür müsse die Stadt auch noch eine Million Euro bezahlen. Für Radfahrer mit Kinderanhänger sei es quasi unmöglich vom Ostteil der Stadt in die Altstadt zu gelangen.

Julia Seidel (FDP) ergänzte, sie halte den Schulweg, vor allem für die Erstklässler im Herbst, für sehr gefährlich. Die FDP-Rätin fragte nach, ob für die Dauer der Sperrung der Unterführung nicht ein Schulbus eingesetzt werden könnte, der die Grundschüler aus der Hut zur Grundschule bringt.

Die Beobachtungen wurden durch Matthias Götz (SPD) erweitert: „Die Kinder fahren auf dem Bahnsteig mit Rädern herum.“ Das hat auch Alois Ritter (CSU) schon gesehen. Er konnte bestätigen, dass Kinder mit BMX-Rädern die Rampe hinauffahren. Und Karl Heinz Roll (ÖWG) monierte, dass bei der Sperrung überhaupt nicht an die Fahrradfahrer gedacht worden sei. Auch Bürgermeister Andreas Galster redete sich richtig in Rage. Noch nicht einmal ein Schild „Fahrradfahrer absteigen“ ziere den Weg auf den Bahnsteig.

Auf Brandbrief geantwortet

Als Klarstellung und Antwort auf einen Brandbrief eines Bürgers zur unmöglichen Verkehrssituation schilderte Galster das Vorgehen in der Vergangenheit: „Als wir die Kreuzung der Bürgermeister-Fischer-Straße und die Brücke über die Autobahn neu geplant haben, haben wir die Bahn gebeten, die Brücke über die Gleise doch gleich mit abzureißen und nach den Erfordernissen neu zu bauen.“ Antwort der Bahn sei gewesen, man habe kein Geld und die Planungen stünden aus. Kaum sei die Autobahnbrücke fertig gewesen habe die Bahn mit ihren Plänen begonnen. „Die Autobahndirektion und die Bahn sind einfach zu blöd, miteinander zu kommunizieren“, konstatierte das Stadtoberhaupt. Es gebe keine zweite Stadt in Deutschland, „die so einen Affenzirkus mitmachen muss“ wie Baiersdorf.

Er sei in die Verhandlungen mit der Bahn gegangen mit der Maßgabe, dass die Brücke keinen Tag gesperrt werden dürfe. Und wenn, benötige man eine Behelfsbrücke. Damals habe es geheißen, eine Behelfsbrücke sei technisch nicht machbar. Daraufhin habe die Stadt ihre Planungen auf die Bahnpläne ausgerichtet, dass nämlich die Bahnbrücke während der Sommerferien 2015 abgerissen und durch einen Brückenneubau ersetzt werde. Gleichzeitig wollte die Stadt den Kreisverkehr beim Gewerbegebiet „Münchswiesen“ östlich der Bahnbrücke neu bauen. Dann „fing die Bahn unvermittelt an die „technisch unmögliche Behelfsbrücke“ zu bauen.

Galster sicherte dem Gremium zu, die Verkehrsbehörden nochmals zu bemühen und auf die unsichere Lage aufmerksam zu machen. Er wolle die Möglichkeit ausloten, die Grundschüler aus der Hut in den Schulbusverkehr aus Igelsdorf einzubinden. Zudem sei der Vorschlag des Bürgers zu prüfen, die fertige Behelfsbrücke während der Sommerferien wenigstens für Radfahrer und Fußgänger freizugeben.

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