Gemeinde Möhrendorf setzt auf Nachverdichtung

3.10.2017, 19:00 Uhr
Gemeinde Möhrendorf setzt auf Nachverdichtung

© Klaus-Dieter Schreiter

Die ursprünglichen Bebauungspläne für die beiden Gebiete stammen noch aus den 1970er Jahren und sind erst im Jahr 2004 geändert worden. Eine bauliche Entwicklung ist in dem großzügig geplanten Wohngebiet aber kaum noch möglich, weil beispielsweise die derzeitigen Bebauungspläne die bebaubare Fläche je Grundstück auf 200 Quadratmeter begrenzen.

Mit neuen Festsetzungen soll nun die Möglichkeit geschaffen werden, große Grundstücke zu teilen, so dass ein zweites Haus hineingebaut werden kann. Eine solche Nachverdichtung, wie sie auch schon in Erlangen für erhebliche Diskussionen gesorgt hat, kommt bei den Bewohnern des Wohngebiets nicht gut an.

Sie haben sich darum zum Protest formiert und bereits über 200 Unterschriften gesammelt. Darum hatte Bürgermeister Thomas Fischer eine Informationsveranstaltung organisiert, zu der rund 80 Teilnehmern gekommen waren. Der Bürgermeister hatte dabei die derzeit gültigen Bebauungspläne und die neuen gegenüber gestellt. Ganz so gravierend, wie es die Bewohner bislang befürchtet hatten, scheinen demnach die möglichen baulichen Veränderungen in dem beschaulichen Grund aber wohl nicht zu werden.

Jedenfalls stellen die protestierenden Bürger in einem nach der Informationsveranstaltung verfassten Info-Brief fest, dass der Bau von Mehrfamilienhäusern "weitestgehend ausgeschlossen" und die Gemeinde Möhrendorf der Forderung nach einer behutsamen Nachverdichtung "einen Schritt näher" gekommen sei.

Begehung vorgesehen

Während der jüngsten Gemeinderatssitzung, zu der rund zwei Dutzend der betroffenen Bürger gekommen waren, wurden nun nach nur kurzer Diskussion die Aufstellungsbeschlüsse für die Änderung der beiden Bebauungspläne im beschleunigten Verfahren nach § 13a Baugesetzbuch einstimmig gefasst.

Das bedeutet, dass eine vorherige Umweltprüfung nicht notwendig wird. Trotzdem muss die Gemeinde alle Umwelt- und Naturschutzbelange berücksichtigen.

Der Gemeinderat war sich außerdem darin einig, dass eine Begehung der beiden Baugebiete sinnvoll ist, bevor detaillierte Festlegungen für die Bebauungspläne endgültig gemacht werden. Die Begehung soll noch vor der nächsten Sitzung des Bauausschusses stattfinden, der am Dienstag, 10. Oktober, tagt.

In diesem Ausschuss sollen dann auch die weiteren Beratungen zu den Details der beiden Bebauungspläne stattfinden und auch der entsprechende Satzungsbeschluss erarbeitet werden.

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