Geschenke für Erlanger Flüchtlingskinder

18.12.2014, 18:45 Uhr
Geschenke für Erlanger Flüchtlingskinder

© Klaus-Dieter Schreiter

Hinter einer kleinen Wand hatten Lütfiye Yaver und Till Fichtner vom Ausländer- und Integrationsbeirat zusammen mit einigen Helfern einen Geschenketisch aufgebaut, aber die Wand war viel zu klein, als dass sie die vielen Pakete verdecken konnte. Die 75 Kinder, die sich zurzeit in der Flüchtlingsunterkunft an der Rathenaustraße aufhalten, hatten darum schnell spitz bekommen, dass da bald etwas passiert, und so wurde die Wand wieder weg geräumt. Mit leuchtenden Augen drängten sich die Kleinen vor dem Geschenkestapel, und dann wurde es spannend: „Ho, ho, ho“ schallte es durch den riesigen Raum, ein Nikolaus mit prächtigem Bart, rotem Mantel und Kapuze kam aus einem provisorisch gezimmerten Verschlag angestapft, und da gab es kein Halten mehr. Groß und Klein drängten sich um ihn, alle wollten sich mit ihm fotografieren lassen. Kein anderer als Rafiq Aldoais, der sich auch andernorts in Erlangen um Flüchtlinge kümmert, steckte hinter der Verkleidung. Er war gekommen, um gemeinsam mit den Mitgliedern vom Ausländer- und Integrationsbeirat die Flüchtlingskinder zu beschenken.

108 Geschenke lagen da auf dem Gabentisch, fein sortiert nach Alter und Geschlecht derer, für die sie bestimmt waren. „Vier, Junge“, rief Lütfiye Yaver ihren Helfern zu, „sieben, Mädchen“ dann, und „drei, Mädchen“, nachdem sie die sich um den Nikolaus drängenden Kinder befragt hatte, wie alt sie sind. Der Nikolaus übergab dann das in Weihnachtspapier liebevoll eingepackte Geschenk, und strahlend verschwanden die Kleinen irgendwo in einer Ecke der ansonsten ungemütlichen Halle aus Beton, um es auszupacken.

Gespendet hatten die Geschenke die Eltern der „World of Kids“ bei Adidas in Herzogenaurach, die Idee dazu hatte Souzan Nicholson. „Ich würde mich freuen denen ein frohes Weihnachtsfest zu bereiten, die damit in diesem Jahr nicht gerechnet haben“, hatte sie in ihrem Aufruf für die Geschenkeaktion geschrieben und war auf große Resonanz gestoßen.

Ebenfalls eine Freude wollte die Mexikanerin Shalom Perez den Kindern machen. Sie hatte nach der Tradition ihres Heimatlandes eine mit Süßigkeiten gefüllte Piñata mitgebracht. Ähnlich wie beim Topfschlagen durften sich die Kinder spielend bedienen.

Auch von den Baum-Wichteln bei der Waldweihnacht, der Kindergruppe im Frankenhof und von etlichen Einzelpersonen wurden für die in Erlangen untergebrachten Flüchtlingskinder Geschenke gespendet. Die werden noch bis Weihnachten in den Flüchtlingsunterkünften verteilt.

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