Glücklich beim Quälen: Crossfit in Erlangen

18.3.2017, 06:00 Uhr
"Man kann nicht damit aufhören, wenn man mal angefangen hat": Crossfit in ein Sport mit Sucht-Potenzial.

"Man kann nicht damit aufhören, wenn man mal angefangen hat": Crossfit in ein Sport mit Sucht-Potenzial.

Vor dem Eingang liegen riesige Traktorenreifen. "Das sind Trainingsgeräte, die nutzen wir zum Workout", sagt Ina Schoener. Die Übung dazu heißt: Tireflips. "Die beiden Reifen sind schwer, einer wiegt 180, der andere 150 Kilo. Deshalb macht man die Übung in der Regel zu zweit: Runter in die Hocke, mit zwei Händen unter den Reifen greifen, hochziehen und auf dem Knie absetzen, Hände umgreifen, mit den Armen nach oben drücken und dann mit der Kraft einer Kniebeuge umsetzen, dass der Reifen anders herum auf dem Boden liegt."

Das Besondere am Crossfit: "Es geht vor allem darum, alltägliche Gegenstände für Kraftsport umzufunktionieren", sagt Daniel Sandreuther. "Die Sandbags sind mit Kieselsteinen gefüllt, die haben wir selber gebastelt. Man hebt sie auf die Brust, drückt sie an sich und trägt sie mehrere Meter, das können 50 oder auch 200 Meter sein."

Ina Schoener und Daniel Sandreuther haben sich im November 2016 den Traum einer eigenen Crossfit-Box erfüllt. Es ist die erste in Erlangen, in einer umgebauten Industriehalle zwischen Eltersdorf und Bruck (Weidenweg 1, www.cf-erlangen.de). Zuvor haben beide in Nürnberg als Crossfit-Coaches gearbeitet und sich durch zahlreiche Seminare weitergebildet. "Es macht Spaß, selber fit zu werden und andere dabei zu beobachten, wie sie Sport glücklich macht", sagt Sandreuther.

Crossfit sei eine "Kombination aus Gewichtheben, Turnen, Sprints und Eigengewichtsübungen", sagt Sandreuther. "Es erwartet einen jeden Tag ein anderer Workout. Wir überlegen uns, wie zehn unterschiedlich trainierte Menschen Wege finden, den Workout zu schaffen." Schoener fügt hinzu: "Unser Ziel ist es, den Besten zu fordern und den Untrainiertesten nicht zu überfordern."

In der Crossfit-Box sollen alle "ihre coolste Stunde des Tages haben – egal wann. Der eine kommt früh von 6 bis 7 Uhr zu uns, powert sich aus und kann glücklich zur Arbeit gehen. Der andere muss nach der Arbeit den Kopf frei bekommen. Der nächste in der Mittagspause", sagt Schoener.

Das Problem daran: "Man kann nie sagen: Jetzt kann ich alles — Crossfit entwickelt sich stetig weiter, es gibt immer neue Variationen, immer neue Übungen", sagt Schoener. "Man kann nicht damit aufhören, wenn man mal angefangen hat."

 

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