Glücksmomente und große Lebenskreise

11.6.2012, 15:06 Uhr
Glücksmomente und große Lebenskreise

© Michael Müller

„Glück ist, wenn sich große Kreise durchs Leben ziehen und sich in besonders glücklichen Momenten schließen.“ Mit sechs Comic-Bildern hat Annette Köhn ihre Autobiographie verfasst. Von den ersten Zeichnungen unter der Schulbank über die ersten Besuche beim Comic-Salon bis hin zur Gründung eines Verlags — „Annettes Weg zum Glück“ ist ein gezeichneter Schnelldurchlauf, der kurz, knapp und treffend eine junge Künstlerinnen-Karriere skizziert.

Ja, Annette Köhn ist durchaus zufrieden mit dem Verlauf ihres bisherigen Lebenswegs, der durchaus durch den Comic-Salon in ihrer alten Heimat Erlangen geprägt wurde. „Als Kind war ich hier mit meinen großen Brüdern unterwegs und habe an den Verlags-Ständen Aufkleber gesammelt“, erinnert sich Köhn.

Und danach ging alles eigentlich wie von allein: „Ich habe zunächst in Nürnberg Visuelle Kommunikation studiert und bin nach eineinhalb Jahren an die Kunsthochschule Berlin-Weissensee gewechselt.“ Die neue Heimat wurde Berlin-Neukölln. „Nach dem Kommunikationsdesign-Diplom bin ich aufgewacht und habe mich gefragt, was ich eigentlich möchte.“ Selbstständig und unabhängig wollte sie bleiben. Bewerbungen, beispielsweise bei Agenturen, kamen deshalb nicht in Frage. In einem ehemaligen Ladengeschäft in ihrem Berliner Kiez gründete sie 2006 die „Musenstube“. Ein „Gemeinschaftsatelier, ein Laden, eine Galerie und ein guter Ort, um inspiriert zu werden, darum der Name“. Und dann sind da die große Kreise, die sich ab und zu in einem Leben schließen.

„Ich war als Teenager immer Fan der Nürnberger Band ,Throw that Beat!‘. Als ich dann mitbekam, dass der Sänger auch Zeichner ist und beim Comic-Salon signiert, bin ich hin und hab mir ein T-Shirt unterschreiben lassen. Das war übrigens das einzige Autogramm, das ich mir jemals geholt habe.“ Und nun ist genau dieser Klaus Cornfield einer der ersten Autoren, dessen Arbeiten sie in ihrem vor einem Jahr gegründeten „JaJa-Verlag“ veröffentlicht.

Vielfalt soll das Programm des Verlags mit den „kleinen feinen illustrierten Machwerken“ prägen: „Es kommt mir nicht so sehr auf einen bestimmten Stil an. Auch möchte ich mich nicht auf eine Zielgruppe fixieren“, erklärt Köhn.

So gibt es also jetzt beim „JaJa-Verlag“ beispielsweise das Kinderbuch „Luna & Luno“ von Cornfield, unter dem Titel „Einfach lecker essen“ illustrierte Rezepte von Johanna Zabojnik, das Büchlein „U-BahnPupse“ der Jung-Verlegerin oder ein „Zoo-ABC“ von Stephan Lomp. Allesamt Veröffentlichungen, die Lust auf mehr machen.

Zur Homepage des "JaJa-Verlags": www.jajaverlag.com/

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