Gottesdienst für Hund und Herrchen in Erlangen

8.10.2018, 16:58 Uhr
Die Hunde blieben in der Neustädter-Universitätskirche weitgehend still, kein Bellen, kein Hecheln, kein Wegrennen. Offenbar hat der Gottesdienst auch den Vierbeinern gefallen.

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter Die Hunde blieben in der Neustädter-Universitätskirche weitgehend still, kein Bellen, kein Hecheln, kein Wegrennen. Offenbar hat der Gottesdienst auch den Vierbeinern gefallen.

Die einen halten es für übertrieben, die anderen für längst überfällig: einen Gottesdienst für Mensch und Tier. Was es in etlichen anderen Kommunen schon gibt, hat nun auch in Erlangen stattgefunden – und das sehr zur Freude vor allem der Zweibeiner.

Denn mit rund 50 Besuchern und etwa 30 Tieren war die Neustädter- Universitätskirche am Sonntag doch gut gefüllt. Was auffällig war: Unter den Vierbeinern gab es keine Katzen, keine Hasen, dafür aber Hunde in verschiedenen Größen, Farben und Rassen. Auch Erika K. war mit Fundhund "Ronja" in die Kirche gekommen — und ist von der Dreiviertelstunde durchaus angetan: "Es war sehr schön: mit Predigt, Lesung und mehreren Liedern", berichtet sie.

Nur auf das Orgelspiel wurde verzichtet, stattdessen gab es eine Begleitung auf einer etwas leiseren Hammond-Orgel, um die geräuschempfindlicheren Tiere nicht zu verstören. Was Erika K. bei der Veranstaltung aber wirklich überrascht hat: Während der ganzen Zeit im Gottesdienst blieben die Hunde weitgehend ruhig, kein Bellen, kein Hecheln, kein Los-Sprinten.

Thema Tierschutz

Pfarrer Wolfgang Leyk ging denn in seiner Ansprache auf das Thema Tierschutz ein: Tiere seien Seelentröster für die Menschen, daher, so sagte er mit Blick etwa auf die Praktiken der Massentierhaltung, müssten sich manche überlegen, was sie den Lebewesen antun, zum Beispiel, wenn sie Kühen ihre Kälber entreißen.

Solche Worte haben, ganz klar, auch die Hunde- und Katzenliebhaberin Erika K. angesprochen: "Tiere sind doch auch Gottes Geschöpfe, man darf sie nicht quälen". Für viele Menschen, sagt sie, sei der Hund doch der beste Freund. Für so manchen Bedürftigen ist sein Tier oftmals sogar der einzige Freund. Daher kommt die Kollekte des Gottesdienstes dem Verein Hundenothilfe Pro Canis zugute, der für die Tiere von Armen anfallende Tierarztkosten übernimmt.

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