Große Kirschenvielfalt in Kalchreuth

30.6.2015, 18:05 Uhr
Große Kirschenvielfalt in Kalchreuth

© Tilman Ochner

„Wenn’s in Dormitz tröpfelt, platzen sie in Kalchreuth“ – so regenempfindlich seien sie, die roten Früchtchen, erzählt Walter Gemmel in seinem Kalchreuther Kirschgarten. Zufrieden ist er heuer aber dennoch mit seiner Ernte, die sich – je nach Sorte – über etwa sieben Wochen hinzieht.

Und noch einen Spruch kennt der Nebenerwerbs-Obstbauer, den er schon vor Jahren zitierte: „Kirschen rot, Spargel tot“ – diese kleine Bauern-Weisheit passe sehr gut in unsere Region und in die jetzige Jahreszeit. Dokumentiert sie doch recht genau, was gerade geerntet werden kann und sie beschreibt die landwirtschaftlichen Spezialitäten.

Auch wenn im Landkreis Erlangen-Höchstadt auf nur gut vier Prozent der Ackerflächen Sonderkulturen angebaut werden, Spargel, Meerrettich und Kirschen sind typische Vertreter dieser hochwertigen Produkte.

Landrat Alexander Tritthart ließ es sich daher nicht nehmen, landkreis-spezifische Sonderkulturen zu besuchen. Kirschen-Ortstermin war einmal mehr im selbsternannten und berühmten „Kirschendorf“ Kalchreuth. Im Kirschgarten von Familie Walter Gemmel, der kurz nach dem Krieg angelegt wurde und noch etwa 60 Bäume aufweist, machte sich der Landrat ein Bild von der aktuellen Ernte.

Auffällig ist in diesem Streuobstgarten die Sortenvielfalt, die gerade hier noch gepflegt wird.

Ganz im Gegensatz zu dem europaeinheitlichen Sortiment weniger Einheitsfrüchte wie sie in den Verbrauchermärkten angeboten werden, können bei Gemmels nicht weniger als 17 Sorten mit ihren individuellen Eigenschaften geerntet werden.

Ein Teil dieser Vielfalt ist übrigens zu erleben bei der Kalchreuther Kirschenkirchweih am kommenden Sonntag, 5. Juli. Dann zeigen die zahlreichen Kalchreuther Kirschenbauern, die in der Regel alle selbst vermarkten, wie ihre süßen Früchtchen besonders gut schmecken.

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