Großes Interesse an erster Erlanger Kinderfeuerwehr

21.10.2016, 18:00 Uhr
Großes Interesse an erster Erlanger Kinderfeuerwehr

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

„Warum dürfen wir denn erst ab zwölf in die Jugendfeuerwehr? Wir wollen jetzt schon dabei sein“. Fabian, der Sohn von Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger, und Finn, der Nachwuchs vom stellvertretenden Eltersdorfer Kommandanten Udo Müller, bekommen naturgemäß viel mit von der Erlanger Feuerwehr. Darum wollten sie nicht so lange warten bis sie zwölf Jahre alt sind. Das ist laut Bayerischem Feuerwehrgesetz allerdings das Mindestalter für den Eintritt in eine Jugendfeuerwehr.

Die Novellierung dieses Gesetzes sieht nun aber auch eine Kinderfeuerwehr vor, und da ist das Eintrittsalter dann sechs Jahre. Momentan, so Friedhelm Weidinger, ist die Eltersdorfer Kinderfeuerwehr noch dem Feuerwehrverein angegliedert, die Mitglieder sind dadurch über den Verein versichert. Ab 2017 wird die Kinderfeuerwehr dann im Feuerwehrgesetz verankert und damit Teil der „richtigen“ Feuerwehr sein.

Je jünger die Kinder und Jugendlichen seien, desto einfacher seien sie für den Brandschutz und den ehrenamtlichen Einsatz in der Feuerwehr zu begeistern, heißt es dazu in einer Drucksache des Bayerischen Landtags. Durch die Änderung des Bayerischen Feuerwehrgesetzes sollten darum Kinder und Jugendliche frühzeitig für den ehrenamtlichen Einsatz begeistert und an die Feuerwehren gebunden werden. Bereits 1998 hatte man darum das Eintrittsalter in die Jugendwehr von 14 auf zwölf Jahre gesenkt. Die gesetzliche Verankerung der Kinderfeuerwehren in das Feuerwehrgesetz soll aber nicht nur der Nachwuchsgewinnung dienen und die Jugendarbeit weiter stärken, es soll auch die Persönlichkeitsentwicklung fördern.

Das Interesse an der Feuerwehr nicht nur von Fabian und Finn ist groß, auch andere Eltersdorfer Schulkinder würden allergrößtes Interesse zeigen, sagen Weidinger und Müller unisono. Das erkenne man bei der Brandschutzerziehung in der Schule, bei der die Kinder mit großem Eifer dabei seien. Darum hatten sie die Eltersdorfer Jungen und Mädchen zwischen sechs und zwölf Jahren eingeladen, am ersten Treffen im Feuerwehrhaus teilzunehmen. Mit „vier bis fünf“ Kindern hatten sie gerechnet, aber 13 sind dann gekommen. „Das ist eine Riesen-Überraschung“ freut sich Weidinger. Am ersten Tag wurde ein Kennenlernspiel gemacht, dann durften Feuerwache, Geräte und das Einsatzfahrzeug inspiziert werden, und es gab sogar Gummibärchen.

Neben Udo Müller kümmern sich die ehrenamtlichen Kräfte Alexandra Kock und Heinz Eichenmüller um den ganz kleinen Nachwuchs. Zudem engagieren sich die angehende Erzieherin Michaela Holik und der Jugend-Feuerwehrmann Philipp Holik bei der Betreuung der Kinder. Beide sind junge Aktive in der Eltersdorfer Wehr.

Die Eltern von drei Kindern hätten bereits die Aufnahmeanträge für die Eltersdorfer Kinderfeuerwehr unterschrieben, freut sich der Stadtbrandrat. Er hofft, dass die anderen zehn, die beim ersten Treffen auch dabei waren, bald folgen. Den „Startschuss“ für die Kinderfeuerwehr hatte übrigens Oberbürgermeister Florian Janik während des Aktionstages in Eltersdorf gegeben. Und der Landesfeuerwehrverband hat sogleich 150 Euro als Startkapital locker gemacht. Dafür soll demnächst die „Einsatzkleidung“ der Kinder beschafft werden. Das werden entsprechend bedruckte T-Shirts sein.

Das nächste Treffen wird am 12. November um 9.30 Uhr sein, danach will man im Abstand von vier bis sechs Wochen zusammenkommen. Im Vordergrund sollen Spaß und Spiel stehen, und Ausflüge zu den Rettungsorganisationen in der Stadt sind ebenfalls geplant. Friedhelm Weidinger wünscht sich auch in anderen Vororten eine Kinderfeuerwehr und hofft auf das Engagement der dortigen ehrenamtlichen Kräfte. „Wenn wir so die tolle Arbeit der Feuerwehren weiter transportieren, dann gewinnen wir ja vielleicht auch einige Eltern für die Freiwilligen Wehren“, hofft er.

Viel Lob und Dank gab es vom Erlanger Feuerwehrchef für die Ehrenamtlichen in Eltersdorf dafür, dass sie den Rahmen geschaffen haben für die dortige Kinderfeuerwehr.

„Sie machen das neben ihrer normalen Arbeit und neben der ehrenamtlichen Tätigkeit bei der Feuerwehr, das verdient höchste Anerkennung“, sagte Weidinger.

 

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