Gute Chancen für Azubis in Erlangen

21.8.2014, 19:23 Uhr
Gute Chancen für Azubis in Erlangen

© Archivfoto: Mark Johnston

Das Heroldsberger Unternehmen hat als großer Arbeitgeber eine breite Palette an Ausbildungsberufen zu bieten: Chemielaboranten, Informatikkaufleute, Fachkräfte für Lagerlogistik oder technische Produktdesigner, Industriekaufleute und -mechaniker, zudem sogenannte duale Studenten in Studiengängen wie Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik. Größer dürfte im Arbeitsmarkt Erlangen und dem Landkreis gerade noch Siemens sein. Der Konzern, der seiner Unternehmensausbildung den schönen Begriff Siemens Professionell Education gibt, hat in zahlreichen Berufsfeldern Ausbildungsstellen anzubieten: im gewerblichen Bereich natürlich alle Metallberufe, im kaufmännischen Bereich und in der Bürokommunikation geht es ziemlich international zu – und Siemens ist ein Unternehmen mit einem anhaltend hohen Ingenieurs-Bedarf. Diese Anstellungen werden allerdings bereits vorher in zahlreichen Betriebspraktika während der Studienzeit eingefädelt – da wollen beide Seiten möglichst wenig dem Zufall überlassen.

Damit möglichst wenig dem Zufall überlassen bleibt und jedes Töpfchen auch sein Deckelchen findet, gibt es zahlreiche berufsvorbereitende Veranstaltungen. Ob es das „Azubi-SpeedDating“ im E-Werk ist, das zukünftige Auszubildende und Unternehmen zusammenführen will, oder die unter Landrat Eberhard Irlinger gegründete Berufsbildungsmesse des Landkreises – sie alle führen junge Menschen und Unternehmen bereits lange vor dem ersten Bewerbungsgespräch zusammen, lassen Berufswünsche konkreter werden, zeigen, welche Anforderungsprofile gefragt sind. Oder geben den Unternehmen selbst breiten Raum sich vorzustellen. So nutzen bis zu 60 Unternehmen die von den Erlanger Rotarier-Clubs veranstalteten regelmäßigen Erlanger Berufsinformationstage, um sich hunderten von Schülern vorzustellen.

Direkter Kontakt gesucht

Andere Unternehmen wie die Stadtwerke Erlangen, die heute bereits den nächsten Ausbildungsjahrgang 2015 planen, gehen an die künftigen Azubis direkt ran, wie Vorstandsmitglied Matthias Exner erklärt: „Wir arbeiten mit den Schulen zusammen und stellen uns vor, wir werben in Bussen und gehen auf Messen.“ Gemessen an fünf neuen Azubis, die jetzt eingestellt werden, scheint dies ein hoher Aufwand zu sein, der aber durch die verantwortungsvolle Arbeit gerechtfertigt ist, die von den jungen Menschen erwartet wird: „Wir brauchen Fachinformatiker, und Industriemechaniker, Elektroniker und Anlagenbauer, Wasserversorgung und Laborfachangestellte – von den jungen Leuten wird schon einiges erwartet“, sagt Exner. Aber es lohne sich eben auch, in später gutbezahlte Berufe zu „investieren“.

Zu den gefragten Arbeitgebern gehört auch die öffentliche Verwaltung – die ja nicht nur verwaltet, sondern mit ihren Betrieben auch ins tägliche Leben eingreift. Bei der Stadt Erlangen werden in diesem Jahr 25 Azubis begrüßt. Die kommen überwiegend aus dem Umland und sind überwiegend weiblich – sogar eine künftige Gärtnerin ist dabei.

Und im Handwerk? „Die Nachfrage nach Lehrstellen ist ziemlich stabil“, heißt es bei der Handwerkskammer, „offenbar haben die Betriebe die Azubis gekriegt, die sie brauchen.“

Das ist im Arbeitsamtsbezirk insgesamt nicht so, und zudem in Stadt und Landkreis verschieden: Während für die Stadt 30 Prozent mehr Stellen als Bewerber gemeldet sind, gibt es im Landkreis ein leichtes Überangebot an Lehrstellenbewerbern. Auch das könnte den Umstand erklären, warum sich die tägliche Fahrt in die Stadt für junge Menschen auszahlt.

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