Haltestelle in Dechsendorf nicht barrierefrei

5.2.2016, 06:00 Uhr
Haltestelle in Dechsendorf nicht barrierefrei

© Klaus-Dieter Schreiter

Gefreut habe er sich, dass die Aufstellarbeiten für das neue Buswartehäuschen in vollem Gange seien, schrieb ein Leser den Erlanger Nachrichten. Am Tag darauf jedoch habe er feststellen müssen, dass das neue Bauwerk weder behindertengerecht noch fußgängerfreundlich sei, ja sogar „eine Stolperfalle für Fußgänger in der Dunkelheit“ sei.

Denn das Häuschen steht auf einem gut zehn Zentimeter hohen Podest. Wer sich unterstellen will, muss diese Stufe erst einmal überschreiten. Für Menschen mit Gehbehinderung oder mit einem Rollator ist das in der Tat schwierig. „Das praktische Meisterstück von Anti-Inklusion“ nennt das der EN-Leser.

„Ich gehe davon aus, dass das nur eine vorübergehende Lösung ist“, sagt dazu der Ortsbeiratsvorsitzende Norbert Essler. Er wisse aus den zahlreichen Diskussionen mit der Stadt, dass das Häuschen, nachdem die Bushaltestelle verlegt wurde, ein Sondermaß habe. Weil man von Seiten des Ortsbeirats viel Druck aufgebaut habe, sei nun wohl diese Lösung eigentlich als Provisorium zustande gekommen, vermutet er.

Baureferent Josef Weber bestätigt das im Prinzip. Es sei eine „Übergangssituation“ geschaffen worden, um den bei Regen wartenden Fahrgästen erst einmal ein Dach über dem Kopf zu geben, sagte er den EN auf Anfrage. Wenn der Verkehrsentwicklungsplan und der Nahverkehrsplan fertig seien, wolle die Stadt alle Haltestellen barrierefrei umbauen.

Warum das Buswartehäuschen auf der neuen Haltestelle nicht gleich barrierefrei gebaut, sondern als fertiges Element auf das Pflaster gestellt wurde, erklärt Weber mit den Kosten. Tiefbautechnisch wäre der Aufwand größer gewesen, sagt er.

Da die Bushaltestelle in Dechsendorf „nicht die am häufigsten frequentierte“ sei, werde sie für den geplanten barrierefreien Umbau jedoch nicht an vorderster Stelle in der Prioritätenliste stehen. Weber: „Ich kann nicht sagen, wann der Umbau stattfinden wird“.

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