Hampels Kaufladen in Erlangen wird zur Tante Emma 2.0

14.9.2018, 06:00 Uhr
Hampels Kaufladen in Erlangen wird zur Tante Emma 2.0

© Klaus-Dieter Schreiter

"Das wird dann Tante Emma 2.0", strahlt Stefan Hampel. Es scheint, als ob er die Kündigung seines Mietvertrags (wir berichteten) inzwischen einigermaßen verkraftet hat. Jedenfalls sieht er zufrieden aus, wenn er erzählt, dass er nun für seinen Kaufladen eine neue Bleibe gefunden hat.

Den Umzug im nächsten Jahr auf die andere Seite der Kreuzung kündigt er dann auch als "freudige Neuigkeit" im Aushang in seinem Kaufladen an. "Mit dem, was wir aus der Situation gemacht haben, sind wir zufrieden", sagt er. Zwar sei die neue Verkaufsfläche in dem ehemaligen Blumenladen mit rund 100 Quadratmeter, nur ein Drittel so groß wie die jetzige, aber dafür sei auch die Miete wesentlich geringer.

Einige Artikel müssten wegen der geringeren Fläche allerdings aus dem Sortiment herausfallen, sagt Hampel. In die Entscheidung, welche er auf jeden Fall weiter anbieten soll, will er seine treuen Kunden mit einbinden. Schon in den nächsten Monaten will der Geschäftsmann im Rahmen eines Gewinnspiels eine Umfrage starten, mit der er erfahren will, welche Produkte auf jeden Fall weiterhin angeboten werden sollen.

Dass Stefan Hampel die Möglichkeit hat, den kleinen ehemaligen Blumenladen zu übernehmen, weiß er schon länger. Er kennt die Besitzer gut, und die haben ihm einen guten Preis gemacht.

Die Entscheidung, trotz der zu erwartenden Konkurrenz durch die Tegut-Kette, die in seinem ehemaligen Kaufladen die zweite Erlanger Filiale eröffnen will, in Sieglitzhof zu bleiben, ist aber erst kürzlich gefallen. Mit zu dieser Entscheidung beigetragen hat auch sein erst vor einem Dreivierteljahr erfolgter Umzug von Nürnberg zurück nach Sieglitzhof.

Hampel sieht einen Vorteil für seinen Laden vor allem darin, dass er bestehende Kundenbeziehungen hat, die er aufrechterhalten kann. "In Sieglitzhof herrscht noch ein dörflicher Charakter, wo fast jeder jeden kennt, die Menschen hier wünschen sich die persönliche Ansprache, und die bekommen sie bei mir seit Jahren". Immerhin sind 90 Prozent der Menschen, die bei ihm einkaufen, Stammkunden. Hampel geht davon aus, dass er die auch im neuen Laden wieder begrüßen kann.

Derzeit macht er sich Gedanken darüber, wie die Übergabe an die neuen Mieter Tegut erfolgen soll. Immerhin habe er viel investiert, beispielsweise in eine neue LED-Beleuchtung, in eine Elektro-Tankstelle und in die großen Kühlungen. Das könne doch nicht alles umsonst gewesen und das Geld nun weg sein, sagt er.

Hampel geht davon aus, dass der neue Mieter das alles wohl übernehmen wird, er habe aber noch keinen Kontakt mit Tegut gehabt. Viel Umbauen könne man ohnehin nicht in dem alten Gebäude, meint er. "Man spricht ohnehin davon, in ein paar Jahren alles abzureißen".

Die Schlüssel für sein neues Domizil gegenüber hat Stefan Hampel bereits und wird darum auch im nächsten Jahr langsam mit dem Umzug beginnen und eventuell eine Zeit lang sogar einen "Parallelbetrieb" fahren. Wenn Tegut dann den alten Kaufladen schon früher übernehmen wolle, dann sei das für ihn natürlich auch eine Option, sagt der rührige Geschäftsmann.

1 Kommentar