HCE fertigt mit aller Kraft den nächsten Favoriten ab

26.10.2014, 21:02 Uhr
HCE fertigt mit aller Kraft den nächsten Favoriten ab

© Foto: Sportfoto Zink/MaWi

)„Wenn ich mir diese Woche einen Sieg hätte wünschen dürfen, dann eigentlich den gegen Hannover“, hatte HC-Geschäftsführer Stefan Adam nach dem Pokalerfolg gegen Wetzlar noch gesagt. Dass er am Ende der Englischen Woche beide Siege in der Tasche haben würde, das hatte er wohl nicht zu träumen gewagt.

Doch von Beginn an ließen die „Bergemänner“ keinen Zweifel aufkommen, wer der Herr in der Nürnberger Arena ist. Es dauerte zwar fast vier Minuten bis zum ersten Tor, doch das markierte Ole Rahmel für die Erlanger, die fortan die Nase vorne haben sollten. Zwar konnten die Gäste in der ersten Hälfte immer wieder ausgleichen (3:3, 6:6, 7:7), doch in Führung durften sie nur einmal gehen: Lars Lehnhoff, mit sechs Toren neben Torge Johannsen stärkster Hannoveraner Werfer, brachte sein Team in der 20. Minute mit 8:7 nach vorne. Doch mit vier Toren in Folge zog der HCE vor 2750 begeisterten Zuschauern auf 12:8 davon.

Davon sollte sich Hannover nicht mehr erholen. Bis Spielende kam das Team von Trainer Christopher Nordmeyer nicht mehr näher als drei Tore an die Erlanger heran, nutzte dabei aber jeden Erlanger Fehler eiskalt aus. Doch der HCE erspielte sich gestützt auf den erneut in Hochform agierenden Niko Katsigiannis im Tor geduldig Chance um Chance und leistete sich bei der Verwertung nur wenige Fehlwürfe.

„Muri“ nutzt seine Chance

Dabei hatte HC-Coach Frank Bergemann kurz vor der Partie noch umdisponieren müssen: Der gegen Wetzlar so starke Jonas Link musste ganz kurzfristig erkrankt pausieren. Für ihn sprang Martin Murawski in die Bresche, der zuletzt nur wenig zum Einsatz gekommen war — und nutzte seine Chance. Mit fünf Toren und einer starken Abwehrarbeit avancierte er zum herausragenden Erlanger Akteur. „Wir wussten, dass es auf die Abwehr ankommen wird, und da fühle ich mich sicher“, sagte der 26-Jährige nach dem Sieg. Seine bislang wenigen Einsätze schätzt Murawski professionell ein: „Wir haben einen großen Kader, da trifft es immer einen oder zwei. Und warum soll der Trainer wechseln, wenn es gut läuft?“ Als Option hat sich „Muri“ aber auf jeden Fall eindrucksvoll ins Gespräch gebracht. Für Frank Bergemann kam die Leistung Murawskis keineswegs überraschend: „Ich weiß, dass er das kann.“ Lob gab es auch vom Teamkollegen Niko Katsigiannis: „Er war überragend“, brachte er es auf den Punkt.

((Platzhalter)Der Erlanger Keeper war gegen seine Ex-Kollegen aus Hannover wieder glänzend aufgelegt und zur Wiedersehensfreude kam die sicher nicht von jedem erwartete Freude über einen weniger im Ergebnis als in der Entstehung klaren Sieg: „Wir hatten Hannover extrem gut im Griff.“ Auch den Ex-Erlanger Csaba Szücs, mit dem Katsigiannis auch nach seinem Wechsel gut befreundet ist. Der Slowake kam gegen seinen früheren Verein praktisch nicht zur Entfaltung und auch nur zu einem Treffer. „Wir wollen uns auf jeden Fall jetzt noch noch in der Kabine zusammensetzen“, sagte Niko Katsigiannis. „Vor dem Spiel haben wir nicht so viel miteinander geredet.“

Grünes Licht zum Jubeln gab es nach der Partie auch von Frank Bergemann: „Die Jungs sollen am Wochenende mal richtig feiern, aber am Montag geht schon die Vorbereitung auf Hamburg los.“ Dazwischen liegt allerdings eine Woche Länderspielpause, die den Erlangern mehr als gelegen kommen dürfte. Die Erschöpfung beim einen oder anderen war deutlich zu spüren, auch wenn wieder einmal die Zähne zusammen gebissen wurden. Neben den Erkältungen hat auch Basti Preiß die Chance seine Blessur auszukurieren. Mit dick bandagiertem Oberschenkel humpelte er nach dem Spiel in die Kabine. Die Verletzung hat sich mittlerweile nur als leichte Zerrung entpuppt, nach vier Tagen Individualtraining wird der Ex-Weltmeister gegen Ende der Woche wieder zur Mannschaft stoßen. Am Mittwoch, 5. November, geht es dann nach Hamburg.

HC Erlangen: Bayerschmidt, Katsigiannis; Weltgen, Schwandner (2), Murawski (5), Preiß (4), Krämer, Sveinsson (1), Nienhaus, Heß (2), Rahmel (6/3), Stranovsky (7), N. Link (5), Sabljic.

TSV Hannover-Burgdorf: Ziemer, Weber; Johannsen (6/2), Andreu Candau (2), Buschmann, Hykkerud (3), Lehnhoff (6/1), Häfner (5), Szücs (1), Sevaljevic (1), Gudmundsson, Dräger, Christophersen (2), Kastening (3). 

Siebenmeter: 2/3:3/4. Strafzeiten: 14 Min. (N. Link (2), Heß (2), Murawski, Preiß, Stranovsky) – 12 Min. (Christophersen (2), Johannsen, Hykkerud, Szücs, Sevaljevic). Schiedsrichter: Hanspeter Brodbeck und Simon Reich. Zuschauer: 2750.

Torfolge: 1:0, 1:1, 3:1, 3:3, 6:3, , 6:6, 7:6, 7:812:8, 12:9, 13:9, 13:10, 14:10, 14.12, 15.12, 15:13 (Pause); 19:13, 19:14, 20:14, 20:15, 21:15, 21:18, 22:18, 22:19, 23:19, 23.20, 27:20, 27:21, 28:21, 28:22, 29:22, 29:24, 30:24, 30:26, 31:27, 32:27, 32:29 (Endstand). 

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