HCE verabschiedet sich grandios von seiner Halle

24.10.2014, 06:00 Uhr
HC-Youngster gegen Welthandballer: Jonas Link hatte Ivano Balic gut im Griff.

© Harald Sippel HC-Youngster gegen Welthandballer: Jonas Link hatte Ivano Balic gut im Griff.

Vor Spielbeginn hatte Hallensprecher Axel Fischer die „Hölle“ eingefordert, doch die Erlanger Fans hatten mit den lautstarken und gut ausgerüsteten Wetzlarer Anhängern durchaus Konkurrenz. „Die Klatschpappen haben gefehlt, wie sollen wir da eine Hölle machen?“, monierten einige. Letztlich ging es aber auch so, die gewohnte Stimmung war da und die Erlanger Spieler revanchierten sich mit einer couragierten Leistung.

Das erste Tor ging auf das Konto von Jonas Link, der sich in der Abwehr mit dem zweifachen Welthandballer Ivano Balic einer beachtlichen Aufgabe gegenüber sah. Das Duell ging aber klar an den Erlanger Youngster, der Star wirkte zeitweise frustriert. Link gab sich nach dem Spiel bescheiden, doch das Strahlen in seinem Gesicht verriet, dass er – wie auch Trainer Frank Bergemann – mit seiner Leistung zufrieden war.

Nach dem Führungstor war Wetzlar am Drücker, zog auf 3:1 und 4:2 davon, während auf HC-Seite Fehlpässe und Fehlwürfe von Nervosität zeugten. Die war aber spätestens ab der 9. Minute verflogen, als Ole Rahmel sicher vom Siebenmeterpunkt zum 4:4 vollstreckte. Von da an hatte der HCE gestützt auf eine starke Torwartleistung von Nikolas „Katze“ Katsigiannis das Heft in der Hand. Die Partie blieb allerdings offen, zweimal konnte Wetzlar bis zur Pause noch in Führung gehen (8:9, 9:10). Den Schlusspunkt zum 13:11-Pausenstand setzte Ole Rahmel mit einem herrlichen Heber. Dann schien alles nach Wunsch zu laufen, doch aus einem 4 Tore-Vorsprung (19:15) wurde innerhalb weniger Minuten ein Rückstand (20:21). Doch selbst das hielt den HCE nicht auf, der dem Ligakonkurrenten auf Augenhöhe begegnete. „Wir sind ruhiger geworden“, sagte Frank Bergemann. „Die kritische Phase hat auch nicht allzu lange angedauert.“

Die Weiterentwicklung des Teams ist jedenfalls unverkennbar. Martin Stranovsky hat die Fäden in der Hand und setzt seine Mitspieler geschickt ein. Christoph Nienhaus geht mit unheimlich viel Selbstvertrauen in die Defensivduelle, Basti Preiß schafft am Kreis Räume, die seine Kollegen zu nutzen verstehen. Doch wie sagte Jonas Link: „Der Sieg ist eine schöne Momentaufnahme.“ Mit Hannover- Burgdorf wartet schon am Samstag der nächste harte Brocken auf die „Bergemänner“. Das Pokal-Achtelfinale wird am kommenden Mittwoch, 29. Oktober, vor dem EM-Qualifikationsspiel der Deutschen Nationalmannschaft gegen Finnland ausgelost.

HC Erlangen: Stochl, Katsigiannis; Weltgen, Schwandner, J. Link (4), Preiß (2), Krämer, Sveinsson (3), Nienhaus, Heß (3), Rahmel (8/3), Stranovsky (4), N. Link (2), Sabljic, Murawski.

HSG Wetzlar: Hombrados, Wolff; Prieto Martos, Tiedke (2), Rompf (2), Weber (2), Tönnesen (6), Fäth (5), Kraft, Hahn (1), Bliznac, Hatmandic, Joli (4), Balic (1).

Zuschauer: 1100. 7 m: 3/3:4/2. Strafzeiten: 4 (Schwandner, J. Link, Nienhaus, N. Link) – 2 (Prieto Martos, Tiedtke). SR: Andreas Pritschow/ Marcus Pritschow (Elitekader).

Tore: 1:0, 1:3, 4:4, 6:6, 8:8, 8:9, 9:10, 12:10, 13:11 (Pause); 13:12, 16:13, 18:14, 19:15, 20:17, 20:21, 24:21, 24:23, 26:23 (Endstand)

2. Pokal-Runde

Gummersbach – Bietigheim 33:27, Kiel – Lemgo 32:20, Leipzig – Hüttenberg 25:18, Emsdetten – Minden 32:34, Flensburg – Melsungen 38:22, Altenholz – Göppingen 20:32, Essen – Berlin 21:29, Dormagen – Balingen 25:28, Hildesheim – Magdeburg 25:35, Erlangen – Wetzlar 26:23, Heilbronn/Horkheim – Löwen 27:37, Saarlouis – Friesenheim 29:30, Rimpar – Eisenach 27:29, Wilhelmshaven – Bad Schwartau 30:26, Berg. HC – N-Lübbecke 26:32, Hannover – HSV 28:25.

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