Heftiger Streit um Hunde-Häufchen in Buckenhof

27.1.2016, 14:00 Uhr
Für viele Bürger ein Ärgernis: Verschmutzung durch Hundekot.

© Rainer Thiele Für viele Bürger ein Ärgernis: Verschmutzung durch Hundekot.

In diesem Antrag wurde von mehreren Bürgern die Aufstellung sogenannter Kombianlagen (Tütenspender und Abfallbehälter zur Hundekotbeseitigung) gefordert.

Bereits am 9. Oktober 2015 hatte ein Buckenhofer einen Bürgerantrag gestellt, dessen Zulässigkeit schließlich in der Sitzung vom 22. Oktober vom Gremium beschlossen wurde. Als Nachdruck seiner Forderung hatte der Antragsteller gleich mehrere Dutzend Unterschriften in der Bürgerschaft für seinen Antrag gesammelt.

Bürgermeister Georg Förster (FW) erläuterte die Vorgehensweise bei solchen Anträgen. Über einen solchen Antrag sei innerhalb von drei Monaten zu entscheiden, was bedeute, dass sich der Gemeinderat inhaltlich mit der Empfehlung befassen müsse, wobei die Empfehlung nicht verbindlich, also der Gemeinderat ihr nicht entsprechen müsse, so Förster.

Außerdem schlug der Antragsteller vor einen „hundefreundlichen Ratgeber“ zu erstellen, der an alle Hundehalter in der Gemeinde verteilt werden solle. Bürgermeister Förster konnte sich nicht wirklich für den Antrag aus der Bürgerschaft begeistern, vielmehr sah er die Bürgerschaft selbst in der Verpflichtung. Er will die Bürger stärker in die Pflicht nehmen und abschrecken: „Bringen sie mir den Hund und dann können wir sanktionieren“, so Förster mit einem Verweis auf die Satzung, die für Hinterlassenschaft von Hundekot ein Bußgeld von 1000 Euro vorsieht. Er appellierte an alle Bürger die Augen offenzuhalten und „Übeltäter“ zu fotografieren und die Bilder in der Verwaltungsgemeinschaft abzugeben, so dass man tätig werden könne. Hundehalter müssten die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner selbst entsorgen, so Förster.

„Faustgroßer Haufen“

SPD-Gemeinderat Hans-Jürgen Kaiser, der selbst schon den einen oder anderem „faustgroßen Haufen“,vor seiner Gartentür entsorgen musste, hielt die Idee mit den zusätzlichen Tütchenspender für wenig erfolgversprechend. Er selbst habe schon Hundehalter gesehen, die den Kot dann zwar eintüteten, den Beutel aber dann als Wurfgeschoss in irgendwelche Büsche und Bäume schleudern würden. Dies bestätigte Wolfgang Gallasch (FW). Die kunterbunten Kotbeutel würden in den Büschen und Bäumen hängen. Gemeinderat Klaus Ziegler (CSU) wollte Hinweisschilder aufstellen und Gemeinderat Wolfgang Mühl (FW) kam mit einer ganz anderen Idee.

Es gebe Kotbeutel, die man – ähnlich wie bei Pferden – den Hunden hinten anbinde, wobei dann die Hinterlassenschaften automatisch in den Beutel fallen würden. Bürgermeister Förster, der selbst schon befüllte Hundekotbeutel in den Garten geworfen bekam, appellierte, wie auch Gemeinderat Kaiser von der SPD und Gemeinderat Wolfgang Mühl an die Zivilcourage der Buckenhofer Bürger, besonders der, die auch den Antrag unterschrieben hätten. „Wer unterschrieben hat, soll auch fotografieren“, wurde zur Jagd auf uneinsichtige Hundehalter geblasen. Von Seiten der Gemeinde würde man dann die entsprechenden Bußgelder verhängen, kündigte Förster an.

Gemeinderat Peter Limmer (CSU) wollte wissen, ob man denn – rein rechtlich betrachtet – neben den Hund auch das Herrchen fotografieren dürfe, denn sonst könnte eine Zuordnung anhand der Bilder relativ schwierig sein. Der Bürgerantrag konnte sich letztendlich nicht durchsetzen, da die Gemeinderäte sich sicher waren, dass die Aufstellung von Tütchenspendern und Mülleimern nicht den gewünschten Erfolg bringen würden und nun auf die Unterstützung der Buckenhofer Bürgern hoffen, die nun jede Menge Beweisfotos einreichen sollen. Der Antrag wurde einstimmig abgelehnt. Ein Rederecht bekam der Bürger, der den Antrag gestellt hatte, nicht. Er hätte auf den Tütchenspender verzichtet und dafür nur gern ein paar zusätzliche Mülleimer gesehen.

„Eigene Hundewiese“

Wo man in der „Hunde-Kot-Diskussion“ nun so schön in Fahrt war, passte auch der Antrag von Gemeinderat Wolfgang Mühl (FW) zum Thema. Dieser forderte die Einrichtung einer eigenen Hundewiese, wo sich Hundehalter und Hunde quasi zum „Dog-Dating“ verabreden könnten und auch dort ihre „Geschäfte“ verrichten könnten. Von der Idee einer „Kack-Wiese“, wie Bürgermeister Förster sie nannte, war Förster wenig begeistert.

Mühl, der sich mit seinem Antrag „missverstanden“ fühlte, machte deutlich, dass es ihm nicht um eine „Kack-Wiese“ ging, sondern um einen „Dog-Dating-Treffpunkt“. Hans-Jürgen Kaiser versuchte aus der Sicht eines Hundes zu argumentieren. „Die gehen doch nicht da hin, wo schon andere Hunde hingemacht haben“, so Kaiser. „Ich hab nicht gesagt, dass die dort hinmachen sollen“, wehrte sich Mühl. Nach kurzer weiterer Beratschlagung war man sich mehrheitlich einig, dass es zukünftig keine „Dog-Datin-Wiese“ in Buckenhof geben wird.

 

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