Heroldsberg: Hotel „Gelber Löwe“ wird Fluchtburg

4.10.2015, 13:00 Uhr
Heroldsberg: Hotel „Gelber Löwe“ wird Fluchtburg

© Foto: Tilmann Ochner

Wie die EN bereits im Juli berichteten, soll dieser traditionsreiche Landgasthof mit Hotel in eine Flüchtlingsunterkunft umgewandelt werden. Neben den bereits rund 30 Asylbewerbern, die vom Markt Heroldsberg in gemeindeeigenen Wohnungen seit Frühjahr untergebracht und von Anfang an betreut werden, plante die Regierung, ursprünglich etwa 60 Ausländer im von ihr dann angemieteten Hotel unterzubringen. Da mit dieser Anzahl die Grenze von 50 Asylbewerbern pro Wohneinheit überschritten wird, ist es eine Aktion zwischen Regierung in Ansbach und dem privaten Vermieter — die Gemeinde hat also keinen Einfluss auf die Unterbringung.

Nach neuester Auskunft aus Ansbach sollen in dem Anwesen sogar 85 bis 90 Asylsuchende nach den notwendigen Umbaumaßnahmen unterkommen. Wichtigstes Kriterium beim Herrichten des in die Jahre gekommenen Hoteltraktes ist jetzt der Brandschutz. Dazu führte Bürgermeister Johannes Schalwig in der Sitzung aus: „Bevor ein Mietvertrag unterschrieben werden kann, muss der Brandschutz gesichert sein. Dazu sind u.a. auf der Hotel-Rückseite sicherlich neue Fluchtwege erforderlich.

Eberhard Brunel-Geuder meinte dazu: „Wir verweigern uns dieser Asylantenunterbringung nicht, dieses Anwesen mitten im Ort hat für mich aber den falschen Standort. Außerdem dürften Konflikte programmiert sein, wenn so viele Menschen auf engem Raum zusammenleben müssen.“ Jan König empfahl, einfach in Eckental nachzufragen, wo man doch mit der Unterkunft in der ehemaligen „Schwane“ in Eschenau, schon Erfahrungen sammeln konnte.

Abschließend betonte der Gemeindechef: „Beim Gelben Löwen können wir nun mal nicht regelnd eingreifen wie bei unseren eigenen Wohnungen in der Mühlstraße.“ Zudem haben der große ehrenamtliche Helferkreis wie auch unsere hauptamtlichen pädagogischen Mitarbeiter in der Asylsozialarbeit eine tolle Arbeit in der Betreuung geleistet. Für die Bevölkerung gibt es jedenfalls wie versprochen vor der Vertragsunterzeichnung zwischen Regierung und Hotelbesitzer eine Bürger-Informationsveranstaltung.“ Bei nur einer Gegenstimme erteilte das Gremium schließlich der Nutzungsänderung seine Zustimmung.

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