Heroldsberger Rockmusiker begeistert in seiner Heimat

24.7.2015, 15:54 Uhr
Heroldsberger Rockmusiker begeistert in seiner  Heimat

© Foto: Scott Johnston

Geboren ist Metzner zwar in Nürnberg, doch bereits zwei Jahre später zogen seine Eltern nach Heroldsberg. Hier begeisterte er sich bald für Musik und nahm mehrere Jahre lang Keyboard-Unterricht an der örtlichen Musikschule.

Richard Klaskin vom Nachwuchs der Kulturfreunde erinnert sich noch gut an die gemeinsamen Zeltlager der katholischen Pfarrei St. Margaretha. Wenn die Jugendlichen abends um das Lagerfeuer saßen, schnappte sich Metzner meist zwei Löffel, mit denen er auf seinen Oberschenkeln furios trommelte und für Stimmung sorgte. Lieder auf der Gitarre kamen hinzu.

Für Metzner schälte sich so im Laufe der Zeit auch ein klarer Berufswunsch heraus: Musiklehrer an Realschulen, wofür er in Nürnberg das Studium aufnahm und von Heroldsberg wegzog.

Zusätzlich trat er 2007 der Band „Feuerschwanz“ bei, die drei Jahre zuvor gegründet worden war. Die Gruppe mischt auf originelle Weise Elemente von Rock, mittelalterlicher Musik und Comedy. Bräuche und Märchen werden textlich verarbeitet.

Ben Metzner spielt Dudelsack, Rauschpfeifen, Flöten, Gitarre und ist einer der beiden Leadsänger. Unvergessen bleibt beispielsweise sein eindrucksvoller Auftritt im oberfränkischen Pegnitz, bei dem er sich samt Dudelsack zum Finale wie ein Derwisch wild im Kreis drehte.

„Feuerschwanz“ ist sehr erfolgreich, schaffte es bereits mit mehreren Alben in die Charts. Nachdem sie zunächst Mittelaltermärkte bereicherte, tourt die Gruppe inzwischen durch ganz Deutschland und nimmt an Festivals teil wie dem legendären Wacken Open Air. Aufgrund der großen Resonanz, die „Feuerschwanz“ bundesweit erfährt, brach Metzner sein Musik-Studium nach vier Semestern ab, um sich ganz auf die Musikproduktion und die Auftritte mit der Band zu konzentrieren, für die er auch Songs schreibt.

Bei seinem Konzert auf dem Areal der Kulturscheune trug er viele seiner Eigenkompositionen vor, bei denen er gern Motive aus dem Mittelalter mit Einflüssen des Rock, Pop und Folk verschmilzt.

Was sich nur schwer lernen lässt, hat er im Blut: Spielfreude. Vom ersten Riff an nahm er das Publikum mit auf die Reise durch die Jahrhunderte. Sogar einen Assistenten holte er sich auf die Bühne. Dieser zückte nach jedem Stups ein Kärtchen, so dass jeder wusste, was zu tun war. Was konnte da noch schiefgehen?

Denkste! So ein Live-Auftritt hat seine Fallstricke. Plötzlich fiel aus nicht mehr restlos zu rekonstruierenden Gründen der Strom aus, anschließend folgte die Mundharmonika den Gesetzen der Schwerkraft und schließlich riss kurz vor dem Ende eine Gitarrensaite. Hier zeigte sich Metzners Professionalität. Mit Witz baute er die Tücken des Objekts ins Programm ein. Der Lohn für das rundum kurzweilige Konzert war lang anhaltender Applaus.

Homogenes Ensemble

Diesen erhielt auch das Vier-Schlösser-Blasorchester, das erst vor zwei Jahren gegründet worden war. Cornelius Liebster hat die Musiker verschiedener Generationen in der Zwischenzeit zu einem sehr homogenen Ensemble zusammengeschweißt.

Das abwechslungsreiche Programm reichte von berühmter Filmmusik über den englischen Marsch „Land of Hope and Glory“ bis zu „Smoke on the Water“ von Deep Purple.

Eberhard Brunel-Geuder, 3. Bürgermeister und Vorsitzender der Heroldsberger Kulturfreunde, freute sich sehr über den gelungenen Abend, der vom Nachwuchs des Vereins um Richard Klaskin und Matthias Püchner organisiert worden war.

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