Herrmann: Pläne für die Uni Erlangen noch unklar

6.5.2015, 18:59 Uhr
Die FAU plant in den nächsten Jahren, viele Lehrstühle von der Technischen Fakultät nach Nürnberg zu verlegen.

© Harald Sippel Die FAU plant in den nächsten Jahren, viele Lehrstühle von der Technischen Fakultät nach Nürnberg zu verlegen.

Je konkreter die Pläne zum Uni-Umzug werden, um so irritierter die Reaktionen auf ein Konzept, das in der vergangenen Woche der Bayerische Finanzminister Markus Söder und sein Kollege Bauminister Joachim Herrmann sowie die gesamte Uni-Leitung der Öffentlichkeit präsentierten.

Demnach sollen bis 2030 bis zu 6500 Studierende nach Nürnberg umziehen (bislang war nur von 5000 die Rede). Betroffen davon: die Ingenieurwissenschaften, die bislang im Erlanger Süden beheimatet sind. Genau dieses Konzept, das von der Dekanin der Technischen Fakultät, Marion Merklein, erarbeitet wurde, hat jetzt unter anderem Erlangens Wirtschaftsreferenten Konrad Beugel aufgeschreckt.

„Die Verlagerung des Maschinenbaus war zu erwarten. Das jetzt aber auch die Elektrotechnik und die Informatik hinzukommen sollen, ist schon heftig“, so Beugel im EN-Interview.

Dass die Maschinenbauer „wohl sicher“ in die ehemaligen AEG-Betriebsgebäude ziehen werden, davon ist auch Herrmann überzeugt. Das Konzept sei aber überhaupt noch nicht gebilligt. Es sei auch abwegig zu behaupten, die Technische Fakultät ziehe komplett in die Noris. „Dass Erlangen an Prestige verliert, kann mit Verlaub nicht gesagt werden“, so Herrmann weiter. Es sei nicht die Zeit für „falsche Hoffnungen, noch falsche Befürchtungen“. Die Entscheidung, das AEG-Gelände zu kaufen, schaffe Raum für weiteres Wachstum, das auf den vorhandenen Flächen auf dem Uni-Südgelände so nicht möglich sei.

Auf dem AEG-Gelände sind schon jetzt Teile der Universität untergebracht. Mit dem Teil-Umzug der Technischen Fakultät, so Herrmann weiter, werde der Standort insgesamt gestärkt - er eröffne große Chancen für die FAU. „Mit AEG können wir etwas Dauerhaftes schaffen.“ Eine komplette Umsetzung des Konzepts sei im übrigen schon allein aus Kostengründen gar nicht möglich, sagt der Minister. Er schätzt, dass die Realisierung der Pläne Investitionskosten von rund einer Milliarde Euro zur Folge hätte.

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