Herrmann Radteam: Kein Lohn für Risiko am Nürburgring

31.7.2018, 11:00 Uhr
Herrmann Radteam: Kein Lohn für Risiko am Nürburgring

© Foto: Marcel Hilger

Die Ausgangslage war perfekt. Christopher Hatz hatte sich auf der vorletzten Runde der 110 Kilometer in die Zwölf-Mann-Spitzengruppe vorgekämpft. Von den Konkurrenten in der Gesamtwertung war nichts zu sehen. Also gab Hatz Gas, attackierte im Alleingang. "Auf der Runde gab es einen langen Anstieg, da habe ich zuvor gemerkt, dass ich nicht so stark bin wie die anderen", sagt der 26-Jährige. "Also wollte ich in der Abfahrt davor Zeit gutmachen." Das gelang zunächst auch, am Anstieg allerdings waren die Gegner wieder dran.

"Am Berg haben sie mich doch bekommen und abgestellt." Hatz, der noch in den Wochen zuvor mit seinem Teamkollegen Florian Knauer bei einer Renn-Serie in Kanada mehrere Podestplätze eingefahren hatte, fiel zurück. Am Ende kam er als Elfter ins Ziel. "Ich habe es riskiert, wollte ganz vorne reinfahren", doch der Plan ging nicht auf. Wie eigentlich der gesamte Plan des Baiersdorfer Radteams.

Eigentlich war in Runde drei eine gemeinsame Aktion geplant, doch schon davor war Marcel Franz auf Hatz zugekommen, um zu sagen, "dass es nicht läuft". Viele Fahrer hatten mit der Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit Probleme, Philipp Walsleben, der Gesamt-Führende kämpfte früh mit Krämpfen und kam nur auf Rang 39 ins Ziel. Auch Hatz hatte auf den ersten beiden Runden alle Mühe, konnte sich dann aber irgendwie aus der Misere befreien. Für seine Teamkollegen, Christian Mager und Marcel Franz, galt das nicht.

Beide waren im Gesamt-Klassement noch in Schlagdistanz zu den Top-Plätzen, am Nürburgring aber erwischten sie einen maximal schlechten Tag. "Wenn es nicht geht, dann geht es manchmal nicht", sagt Hatz. Platz 43 und 51 sind der Beweis: An diesem Tag ging es wirklich nicht. In der Team-Wertung kam das Herrmann Radteam dennoch auf Rang fünf, dank Hatz (Platz elf, 2:47:27 Stunden), Miguel Heidemann, Miguel (15, 2:47:43) und Florian Obersteiner (20., 2:48:02). "Die Gesamtleistung war durchwachsen", sagt Hatz. "Doch es ist kein großer Rückschlag."

In der Gesamtwertung liegen die Baiersdorfer auf Rang drei, Ziel ist Platz zwei. "Das Ergebnis erinnert uns daran, dass es bis zum Schluss ein Kopf-an-Kopf-Rennen sein wird." Vier Punkte Rückstand sind es aktuell auf den Zweiten, das P&S Team Thüringen. "Das kann man schon in einem Rennen aufholen." In der Einzelwertung ist Hatz als Vierter noch vorne dabei. "Ich habe ein paar Punkte gutgemacht und bin näher an Platz drei herangerückt." Insgesamt aber war die "Stimmung gedämpft", auch weil alle wissen, dass sie es besser können.

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