"Herz aus Stein": Tierschützer attackieren Uni Erlangen

6.3.2019, 11:29 Uhr

© De Geare

Der Name ist Programm: Mit dem Negativpreis "Herz aus Stein" für den schlimmsten Tierversuch 2018 wollen Ärzte ohne Grenzen nach eigenen Angaben auf "besonders grausame und absurde" Tierversuche aufmerksam machen.

Die Friedrich-Alexander-Universität (FAU) ist mit einem Versuch zur Schnurhaarforschung an Ratten nominiert. Am Institut für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie wurde mittels Magnetresonanz-Aufnahmen die Gehirnaktivität von Ratten gemessen, deren Schnurrhaare stimuliert werden. "Dieser absurde Versuch fällt unter die reine neugiergetriebene Grundlagenforschung", kommentiert Vorstandsmitglied Corina Gericke in einer Pressemitteilung.

Die FAU weist auf Nachfrage indes darauf hin, dass das Projekt "explizit dem Zweck" diene, die "Belastung von Tieren und in der Forschung zu verringern und von der "Stiftung zur Förderung der Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zur Einschränkung von Tierversuchen" gefördert worden sei. Es existierten bei Tierversuchen hohe gesetzliche Anforderungen und ethische Standards: "Tierversuche an der FAU werden dahingehend engmaschig überwacht", heißt es vonseiten der Universität weiter. Neben der FAU sind noch vier weitere Institute für den Negativpreis nominiert.

In der Vergangenheit hat es immer wieder Proteste gegen Tierversuche an der FAU gegeben. Die Online-Abstimmung zum "Herz aus Stein" lief anonymisiert, in Kürze wird das Ergebnis hier bekannt gegeben.

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