Historische Stadtmauer in Erlangen wird runderneuert

16.6.2018, 06:00 Uhr
Historische Stadtmauer in Erlangen wird runderneuert

© Harald Sippel

Den Planungen samt der aktuellen Kostenberechnung stimmten jetzt die Mitglieder des Bauausschusses zu. Schon im September werden demnach die Arbeiten beginnen.

Der zu sanierende Wandabschnitt ist etwa 200 Meter lang und verläuft entlang der nördlichen Stadtmauerstraße. Vor allem die Standsicherheit der ehemaligen Stadtbefestigung soll dann langfristig wieder hergestellt werden. Dazu gehört auch die Bearbeitung der Natursteinquader und das "Auf-gleiche-Tiefe-bringen" der Fundamente.

Für die künftige Standsicherheit der alten Mauer ist es sehr erforderlich, eine "durchgängige Gründungstiefe" von 1,20 bis 1,40 Meter zu schaffen. Dazu müssen die Fundamente frei gelegt werden. Außerdem ist das Mauerwerk "stark durchwurzelt" und etliche Fugen schadhaft, wie sich bei den Voruntersuchungen des beauftragten Ingenieurbüros herausstellte.

Die Arbeiten werden abschnittsweise geleistet. Noch bevor schließlich die Baugrube später wieder aufgefüllt wird, wird der Mauerstock mit einem Pflanzenschutzvlies versehen, um so eine erneute Durchwurzelung zu verhindern. Außerdem werden sämtliche Wurzelstöcke herausgerissen. Auch einer schädlichen Wassereinwirkung samt Frost sollen durch eine entsprechende Abdichtung der Mauer keine Chance gegeben werden.

Bauwerk stabilisieren

Ziel der Baumaßnahme ist es, die gesamte Statik der Mauer auf Vordermann zu bringen. Und natürlich der Erhalt und die Stabilisierung des Denkmals. Dabei werden Arbeitstechniken angewandt und Materialien verwendet, die ganz den Richtlinien des Landesamtes für Denkmalpflege folgen. Auch deswegen ist bei der Restaurierung des geschichtsträchtigen Gemäuers ein Restaurator und ein Geologe mit von der Partie. Und der Denkmalschutz hat ein scharfes Auge auf sämtliche Arbeiten.

Neben all den Arbeiten zur Sicherung und Erhalt der Mauer, möchte man das Ganze auch gleich noch etwas attraktiver gestalten. Um die

Stadtmauer samt Umfeld deutlich aufzuwerten, soll im östlichen Mauerbereich eine Verbindung zwischen der Lazarettstraße und der Nördlichen Stadtmauerstraße entstehen. Damit nicht genug. Denn im westlichen Bereich soll zudem mit einer Plattform ein Aussichtspunkt mit Blick auf die Nördliche Stadtmauerstraße geschaffen werden. Aber auch das muss letztlich mit dem Denkmalschutz abgestimmt sein.

Die Instandsetzung des Mauerwerks soll in zwei Bauabschnitten über die Bühne gehen. Nach der derzeitigen Kostenrechnung schlägt die Maßnahme mit insgesamt etwa 1,1 Millionen Euro zu Buche.

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