Hohes Lob für Erlanger Kunstverein

2.3.2015, 11:24 Uhr
Hohes Lob für Erlanger Kunstverein

© Foto: Edgar Pfrogner

Das Lob kam aus hochrangigen Mündern, etwa vom Schirmherrn der Ausstellung, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Der zitierte die Bayerische Verfassung, die in Artikel 3 Bayern als Kulturstaat definiert. Das Kunstmuseum Erlangen als „wichtiges Forum zeitgenössischer fränkischer Kunst“ sei ein nicht unbedeutender Bestandteil dieses Kulturlandes Bayern. Er dankte den Kuratoren Jürgen Sandweg und Barbara Leicht, aber auch dem Vereinsvorsitzenden Bernd Nürnberger explizit für ihren Einsatz. Die Sponsoren, wusste schon Wilhelm Busch, seien ebenso wichtig: „Oft trifft man wen, der Bilder malt, selten wen, der sie bezahlt.“

Langfristig sei überlegenswert der Kunst in Erlangen noch mehr Raum im Wortsinn zu geben, schloss der Minister seine Ausführungen.

Das Wort vom Kulturstaat griff Oberbürgermeister Florian Janik gern auf und bekannte, dass Erlangen sich als Kulturstadt verstehe. Als solche brauche sie Kulturschaffende und Einrichtungen und Personen, die Kultur befördern, wie es das Kunstmuseum seit 25 Jahren „in hervorragender Weise“ leiste. Er wisse, dass das auf Dauer nicht zum Nulltarif zu haben sei. Daher habe man sich gemeinsam mit den Verantwortlichen im Kulturverein schon zum Gespräch getroffen. „Wir sind da gemeinsam auf einem guten Weg“, sagte Janik. Die Forderung nach einer räumlichen Ausdehnung sei erst ein zweiter Schritt.

Er hoffe, dass dem Kunstverein die Sponsoren bleiben, selbst wenn sich die Stadt finanziell mit engagiere, gab er den Staffelstab der Redner weiter an Heinz Brenner, Regionalmanageer von Siemens in Erlangen. In einem geschichtlichen Exkurs erläuterte er, dass die Demokratisierung der Hochkultur erst rund 200 Jahre alt sei. Davor hätten nur jene Zugang zur Hochkultur gehabt, die sie als Mäzene auch bezahlt haben, die Fürsten.

Die Fürsten der Moderne aber sind Sponsoren. Dass in der Förderkultur von Siemens, dem Global Player, auch das Kunstmuseum Erlangen ein Rolle spielt, begründete Brenner damit, dass Deutschland von jeher nicht den Zentralismus gepflegt habe wie etwa Frankreich oder Spanien, sondern den Föderalismus, auch in der Kultur. Entsprechend stark seien auch regionale Kulturzentren.

Barbara Leicht betonte, dass mit den 180 ausgestellten Werken aus der über 20 000 Objekte umfassenden Sammlung des Kunstmuseums nur ein Bruchteil der Kunst präsentiert werden könne. Gleichwohl sei der Ausschnitt sehr vielfältig. Die Schau solle zeigen, dass Kunst aus Franken hochwertig sei, wie dies vielfach schon in den rund 150 Vorgänger- ausstellungen seit 1999 belegt und dokumentiert worden sei.

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