Im Gemeinderat Marloffstein wird emotional diskutiert

MARLOFFSTEIN - Während der Behandlung der eingegangenen Stellungnahmen zum Bebauungsplan "Südlich des Schlosses Adlitz" im Gemeinderat haben die wenigen Gegner wieder einmal kräftig vom Leder gezogen. Nach teilweise emotional geführter Diskussion ist der neue Planentwurf aber mehrheitlich gebilligt und die erneute öffentliche Auslegung beschlossen worden.

Der vorhabenbezogene Bebauungsplan für das Gebiet südlich vom Schloss Adlitz ist umstritten. Denn nach Meinung einiger Bürger und auch der beiden Adlitzer Gemeinderäte Siglinde Lang (CSU) und Dietrich Bloch (SPD) beeinträchtigt das dort geplante Wohnhaus den Blick auf das denkmalgeschützte Schloss von der Marloffsteiner Höhe her.

Darum haben Bauherr und Verwaltung das Haus so geplant, dass es den Blick auf das Schloss möglichst wenig verbaut. Um den Bau überhaupt genehmigen zu können, wurde im Jahre 2011 der Bebauungsplan auf Anraten vom Landratsamt sogar geändert. Ursprünglich war das Areal nämlich eine von Bebauung frei zu haltende Streuobstwiese.

Inzwischen sind alle Hürden weitestgehend genommen, nur die nach der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans eingegangenen Stellungnahmen der Behörden und der Träger sonstiger öffentlicher Belange mussten noch behandelt werden. Die Diskussion im Gemeinderat geriet trotzdem ziemlich aus den Fugen, weil vor allem Gemeinderat Dietrich Bloch, der als Adlitzer Bürger ebenfalls schriftlich Einwendungen erhoben hatte, nicht locker lassen wollte.

In Ermangelung anderer Argumente wurde lange darüber diskutiert, ob denn der nächste Hydrant nah genug an dem geplanten Neubau und dessen Kapazität zur Löschwasserversorgung auch ausreichend sei, wurde die ungehinderte Anfahrt für Feuerwehrfahrzeuge bezweifelt. Zwar hatte Kreisbrandrat Harald Schattan offenbar keine Bedenken, doch Dietrich Bloch argwöhnte, das Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft habe die Stellungnahme des obersten Brandschützers im Landkreis wohl nicht richtig wiedergegeben.

„Es geht doch nur ums Verhindern“ entfuhr es daraufhin Peter Lewing (CSU), und Eduard Walz meinte ironisch: „Wenn es um ausreichende Löschwasserversorgung geht müssten wir drei Viertel von Adlitz evakuieren“. Auch die denkmalschutzrechtlichen Bedenken, die vor allem Bloch in seinen Einwendungen nochmals ausführlich erläuterte, wurden ausgiebig diskutiert. Schließlich billigte der Rat mit acht gegen vier Stimmen den neuen Entwurf des Bebauungsplans „Südlich Schloss Adlitz“. Er wird nun nochmals zwei Wochen lang ausgelegt.